Was Sie benötigen
- Dachlatten im richtigen Abstand
- Trennschleifer für Stein
- Dachdeckermörtel
- kleine Spitzkelle
- Latthammer
- Holzschrauben
- Akkuschrauber
- Nägel
- Windfeder
- Unterschlag
Das Dach unter Denkmalschutz
- Wer in einem Denkmal wohnt oder ein solches zu unterhalten hat, trägt eine schwere Bürde. Sie wird ihm von der Denkmalschutzbehörde auferlegt und ist Bestandteil der Werterhaltung historischer Bausubstanz. Die öffentliche Hand schmückt sich gern mit sehenswerter Architektur und vermarktet sie überwiegend zum eigenen Vorteil.
- Das Dach macht in dieser Beziehung keine Ausnahme. Selbst Neueindeckungen dürfen nicht in einer anderen Form ausgeführt werden, wenn das historische Dach im Original mit Biberschwänzen eingedeckt war. Bei Reparaturen verbietet sich das Mischen verschiedener Materialien von selbst.
- Bevor Sie ein Objekt wie die Eindeckung angehen, sollten Sie bei der Denkmalschutzbehörde vorstellig werden und klären, ob für Ihr Vorhaben eine finanzielle staatliche Unterstützung gewährt werden kann. Beginnen Sie erst mit der Vorbereitung, wenn der Bescheid von der Behörde vorliegt, anderenfalls riskieren Sie eine Sperre oder den Verlust der Förderung.
Die Eindeckung selber machen
- Ist kein Baufachmann zur Hand, sollten Sie sich gut auf die Aufgabe vorbereiten. Lesen Sie Fachliteratur und schauen Sie genau hin, wenn Dachdecker an einem ähnlichen Objekt arbeiten. Wichtig ist als erster Schritt, dass die Dachlatten so weit auseinanderliegen, dass die dritte Reihe Biberschwänze ca. 10 cm über die erste Reihe reicht (Gesamthöhe entsprechend einteilen).
- Fertigen Sie sich eine Maßschablone an, die jeweils zwischen die neuen Latten gelegt wird und den gleichmäßigen Abstand der Latten gewährleistet. An der Traufe müssen Sie zwei Latten nebeneinanderlegen, damit die erste Reihe Ziegeln eine Auflage hat. Auf die erste Reihe kommt sofort eine zweite, doppelte Lage, sonst tropft es durch!
- Am Ende bzw. Anfang jeder Reihe muss ein Ziegel passend zugeschnitten werden. Die Randziegel ragen etwa 4 cm über die Latten hinaus. An deren Flanke wird die sogenannte Windfeder genagelt. Es ist ein Brett, dass das Eindringen des Windes unter die Ziegellage verhindert. Es wird zackenförmig nach dem Profil der Unterseite des Daches ausgesägt.
- Bestreichen Sie jeden Ziegel an der Flanke mit einer dünnen Wulst Dachdeckermörtel, bevor sie ihn an den vorherigen anlegen. Alte Biberschwänze liegen besser, wenn Sie auch die Auflage schwach einmörteln. Durch die hellen Fugen erreichen Sie eine bestechend schöne Optik.
- Achten Sie darauf, dass die Fugen immer in der Mitte der darunterliegenden Ziegel liegen. Übereinanderliegende Fugen ergeben ein undichtes Dach. Sind Sie am First angekommen, wird wieder eine doppelte Reihe gelegt und darauf mauern Sie die Firststeine entgegen der Hauptwindrichtung.
- Den Abschluss bildet bei Bedarf der Unterschlag. Es ist ein Schalbrett, das die offene Unterseite der Latten abdeckt, die über die Mauer hinausstehen. So entsteht ein geschlossener Kasten als Schutz gegen Staub und Pulverschnee. Befestigen Sie die Bretter nicht mit dem Hammer, sondern schrauben Sie sie an.
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