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Brautstrauß fangen - so gehen Sie geschickt vor

Fangen Sie den Brautstrauß!
Fangen Sie den Brautstrauß!
Eine Hochzeit ist doch herrlich und kann viele andere Paare ermutigen, ebenfalls den Schritt in die Ehe zu wagen. Früher, zu unserer Ahnen Zeiten, als es zur guten Ordnung gehörte "rechtzeitig" zu heiraten, entstanden die unterschiedlichsten Hochzeitsbräuche, um dem Brautpaar Glück zu wünschen oder Freunden, Verwandten und Bekannten den Weg zur eigenen Hochzeit zu ebnen. Und seltsam ist es schon, dass so mancher Brauch derart stark in den Köpfen der Menschen verankert ist, dass im Glauben an ihn, so manches gelingt, wie z. B. die Sache mit dem "Brautstrauß fangen".

Den Brautstrauß zu fangen, kann Folgen haben

  • Der Glaube versetzt Berge, heißt es, und wenn der Glaube über Jahrhunderte weiter getragen wird, scheint er sich zu verfestigen. Kein Wunder also, dass so viele traditionelle Bräuche gerade zu Hochzeiten durch die Köpfe schwirren. Während der Renaissance entwickelte sich z. B. der bekannteste aller Hochzeitsbräuche: "Brautstrauß werfen, bzw. Brautstrauß fangen."
  • Eigentlich diente der Brautstrauß in seinen Anfängen einem ganz praktischen Sinn. Ein Bräutigam, der Sorge hatte, seine Braut könne vor dem Altar in Ohmacht fallen, kaufte der Liebsten einen Duftstrauß. Die Sorge um den Ohnmachtsanfall war begründet, denn die damalige, unzulängliche Körperhygiene, der überdimensionale Weihrauchgeruch und menschliche Massenauflauf in der Kirche führte nicht selten zu einer ohmachtsfördernden "dicken Luft".
  • Nachdem dann die Trauung in der Kirche ohne eine Ohmacht überstanden war, benötigte die Braut ihren Duftstrauß nicht mehr und warf ihn, sowie sie die Kirche verlassen hatte, in die Menschenmenge. Da, wie eingangs schon erwähnt unsere Ahnen darauf bedacht waren, alle heiratsfähigen jungen Mädchen altersgerecht unter die Haube zu bringen, war es kein Wunder, dass eine der Jungfrauen, die ebenfalls vor ihrer Vermählung standen, diesen Duftstrauß auffing.
  • Damit war die Tradition geboren und seit Jahrhunderten existiert der Glaube: Wer den Brautstrauß fangen kann, wird innerhalb von einem Jahr heiraten. Es ist schon verwunderlich, dass es tatsächlich viele Paare gibt, die berichten, den Brautstrauß gefangen und innerhalb eines Jahres geheiratet zu haben. Ist an dem Glauben wirklich etwas dran? Versetzt der Glaube wirklich Berge? Oder gibt es dieses vorbestimmende Orakel?
  • Vielleicht liegt das aber auch an der Tatsache, dass Hochzeiten unter Freunden gefeiert werden und wo junge, heiratsfähige Paare sich zu Freundschaften zusammengefunden haben, werden auch junge, heiratswillige Paare den Brautstrauß fangen. Das wäre zumindest eine logische Erklärung, warum jemand, der den Brautstrauß fängt, innerhalb eines Jahres heiratet wird. Aber was ist dann mit den Paaren, die erklären, sie hätten den Brautstrauß gefangen, obwohl sie niemals an Heirat gedacht haben?
  • Zur Zeit unserer Ahnen wollte nicht jedes heiratsfähige Mädchen verheiratet sein und so manche musste den ihr entgegenfliegenden Brautstrauß widerwillig fangen. Diese Situation hat es wohl recht oft gegeben und so entwickelte sich weitläufig die Meinung, das Schicksal habe entschieden, wer die nächste Braut sein würde und bis heute heißt es: "Wer unerwartet den Brautstrauß fängt, wird innerhalb eines Jahres selber heiraten."
  • Doch wie es im Leben so ist, überlassen nicht alle Menschen ihr Glück dem Schicksal, sondern lenken und leiten es selber. Und so hat es auch zur Zeit unserer Ahnen Jungfrauen gegeben, die gerne heiraten wollten und diesen Brauch als Wink mit dem Zaunpfahl nutzten. Denn manche jungen Männer wussten nicht, wie sie die Hürde zum Heiratsantrag überwinden sollten. Hatten jedoch ihre "Auserwählten" den Brautstrauß gefangen, so wussten sie: "Nun ist es Zeit für einen Heiratsantrag".
  • Sei es also, wie es will. Neben den vielen anderen traditionellen Bräuchen, ist die Sitte, den Brautstrauß zu fangen auch heute noch sehr beliebt und kann mancher jungen Frau helfen, ihrem schüchternen Freund den berühmten Wink mit dem Zaunpfahl zu geben, oder vom Schicksal (oder der Braut) überraschenderweise auserwählt zu sein oder berechtigter Weise den Brautstrauß zu fangen, weil ihre eigenen Hochzeitsvorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen.

So fangen Sie den Brautstrauß

  • Wenn Sie sich nun vorgenommen haben, den Brautstrauß fangen zu wollen, gibt es einige, mögliche, unterstützende Maßnahmen. Die erste ist natürlich, dass Sie sich mit der Braut absprechen, sodass bereits der Wurf in Ihre Richtung zielt.
  • Eine zweite Maßnahme wäre, dass Sie mit Freundinnen, die den Brautstrauß nicht fangen möchten, absprechen, als Gruppe mit Ihnen zusammen zu stehen, damit Ihre Freundinnen Ihnen den Brautstrauß zuspielen können, ähnlich wie beim Handballspiel.
  • Sie könnten sich auch mit Ihrem Auserwählten besprechen, damit er Ihnen behilflich ist, Ihnen den Brautstrauß zuzuspielen. Vielleicht ist Ihr Freund von großer Statur. Das kann dann schon recht hilfreich sein.
  • Natürlich können Sie es auch dem "Zufall" überlassen, ob Ihr Glaube an die Kraft der Gedanken Ihnen weiter hilft. Versuchen Sie es doch einmal - vielleicht klappt es ja, wenn Sie sich in die tiefste Überzeugung versetzen, dass der Brautstrauß Ihnen zufliegen wird.
  • Eine andere Möglichkeit wäre, dass Sie auf jeden Fall in der vordersten Front stehen und sich ein wenig Platz verschaffen. Peilen Sie den Brautstrauß genau an und verfolgen Sie mit Ihren Augen seinen Weg, um ihm dann entgegen zu hechten.
  • Eine, letztlich, recht radikale Methode gibt es noch: Teilen Sie allen, um Sie herumstehenden Menschen mit, dass Sie den Brautstrauß unbedingt fangen müssen, weil Ihr absolutes Glück davon abhängt und bitten Sie alle, den Brautstrauß nicht zu fangen, sondern an Sie weiter zu spielen.  Viel Glück.
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