Wie der Blutwert antinukleäre Antikörper zustande kommt
Ihre Abwehrzellen können aus ungeklärten Ursachen Antikörper gegen körpereigene Strukturen bilden, die als Autoantikörper bezeichnet werden (griechisch autos = selbst). Sie können gegen ganze Organe gerichtet sein wie z. B. gegen die Schilddrüse oder aber auch nur gegen bestimmte Zellen oder Zellbestandteile. Sind die Autoantikörper gegen Zellkerne, spricht man von antinukleären Antikörpern, kurz ANA (lateinisch nucleus = Kern).
- Bilden Ihre Abwehrzellen ANA, kommen sie auch im Blut vor und können als Blutwert bestimmt werden.
- ANA ist allerdings ein Oberbegriff, denn es existieren viele verschiedene ANA, die gegen unterschiedliche Zellkernstrukturen gerichtet sein können. So können ANA sich gegen Ihre DNA richten, andere wiederum gegen die Zellkernmembran oder andere Bestandteile des Zellkerns.
- Wenn bei Ihnen der Blutwert ANA bestimmt werden soll, sind ziemliche aufwendige labortechnische Immuntests erforderlich.
ANA sind bei zahlreichen Autoimmunerkrankungen nachweisbar
Den Blutwert ANA wird man bei Ihnen bestimmen, wenn Ihr Arzt den Verdacht auch eine Autoimmunerkrankung hat.
- Die Blutuntersuchung auf ANA hilft aber nicht nur bei der Diagnosestellung, sondern dient auch der Verlaufskontrolle einer Erkrankung und ihr Ansprechen auf die Behandlung.
- ANA können als Blutwert bei Ihnen nachgewiesen werden, wenn Sie einen Lupus erythematodes entwickelt haben sollten, eine Erkrankung, die mit Hautrötungen, besonders im Gesicht, Gelenkbeschwerden und Nierenproblemen einhergeht.
- Auch bei einer Polymyositis oder Dermatomyositis (Autoimmunerkrankung der Muskeln bzw. Muskeln und Haut) kann der ANA-Nachweis bei Ihnen positiv sein.
- Auch bei einer Autoimmunhepatitis kann der ANA-Nachweis bei Ihnen ein erster Hinweis auf die Erkrankung sein.
- Zur Diagnosestellung einer Autoimmunerkrankung bei Ihnen reicht der alleinige ANA-Nachweis allerdings nicht aus, sondern setzt auch entsprechende Beschwerden und weitere positive Untersuchungsbefunde voraus.
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