Weshalb es wichtig ist, Blutgruppe der Katze zu kennen
- Ähnlich wie beim Menschen, so gibt es auch bei Tieren unterschiedliche Blutgruppensysteme, die analog zu denen des Menschen genetisch determiniert sind.
- Jedoch gibt es von Tierart zu Tierart erhebliche Unterschiede, selbst zwischen nahe verwandten Arten. Nicht nur in der Anzahl der verschiedenen Blutgruppen (beim Rind sind es zum Beispiel 11 verschiedene Blutgruppen), sondern auch in den Folgen, die sich daraus für eine Bluttransfusion ergeben.
- Jede rote Blutzelle besitzt auf ihrer Oberfläche bestimmte Oberflächenstrukturen, die so genannten Antigene. Diese bestimmen die Zugehörigkeit zu einer Blutgruppe.
- Wird nun Blut unterschiedlicher Blutgruppenzugehörigkeit vermischt, passiert etwas Erstaunliches: Im Blut befinden sich auch Antikörper, die Antigene erkennen (und zwar stets diejenigen der „fremden“ Blutgruppe), an diese binden können (wie das funktioniert, lesen Sie hier) und das Blut dadurch gerinnen (Agglutination) lassen.
- Beim Menschen ist es zum Beispiel so, dass die Blutgruppen A und B nicht miteinander vermischt werden dürfen. Ein Mensch der Blutgruppe AB kann problemlos Blut von jedem beliebigen Spender erhalten, denn es enthält natürlicher Weise weder Antikörper gegen A noch B, es würde sonst verklumpen, da in diesem Blut beide Antigene vorkommen.
- Menschen der Blutgruppe 0 dagegen besitzen Antikörper gegen A und B, sie können zwar universell spenden, da ihre Blutzellen keine Antigene besitzen, jedoch würden ihre Antikörper mit Ausnahme der gleichen Blutgruppe jedes Fremdblut zum Gerinnen bringen.
- Bei einigen Tierarten spielt die Blutgruppe nur eine untergeordnete Rolle, da (im Gegensatz zum Menschen) nicht von Geburt an Antikörper gegen eine bestimmte Blutgruppe gebildet werden. Dies geschieht in diesen Fällen (etwa beim Rind) erst nach einer ersten Transfusion. Somit spielen Antikörper erst bei jeder weiteren Transfusion eine Rolle.
Das Blutgruppensystem der Katze
- Bei der Katze unterscheidet man drei Blutgruppen: A, B und AB (die Blutgruppe 0 gibt es dagegen nicht). Analog zum Menschen besitzt die Katze auch schon von Geburt an Antikörper gegen fremde Antigene. Folglich kommt es bei falscher Transfusion bereits nach der ersten Gabe von Fremdblut zur Agglutination.
- Blutgruppe A kommt mit Abstand am häufigsten vor (75 - 95%), gefolgt von Blutgruppe B (5 - 25%) und AB (weniger als 1%). Es gibt jedoch auch Rasseunterschiede, so besitzt praktisch jede Türkisch Van Blutgruppe A, während bei Persern Blutgruppe AB mit rund 13% relativ häufig auftritt.
- Da Katzen ein viel kleineres Blutvolumen als Menschen haben, kann schon die Transfusion von 1ml Blut der falschen Blutgruppe (zum Beispiel A in B) schwere Schockzustände nach sich ziehen, die mitunter tödlich enden können.
- Aus diesem Grund sollten Sie stets die Blutgruppe Ihrer Katze vor einer Bluttransfusion kennen. Am besten, Sie lassen sie von Ihrem Tierarzt in den Papieren Ihres Tieres vermerken, so haben Sie diese für den Ernstfall immer griffbereit.
- Die Blutgruppe wird meist mittels eines sogenannten "Kreuztests" ermittelt. Dabei wird das Blut auf speziellen Testplatten mit Testseren vermischt, die ihrerseits spezifische Antikörper enthalten. Anhand der Gerinnung der Probe kann dann die Blutgruppe bestimmt werden.
Welche Kosten sind bei einer Bluttransfusion zu erwarten?
- Wenn fest steht, dass Ihre Katze eine Bluttransfusion benötigen wird, werden Sie wahrscheinlich nicht lange zögern und der Behandlung zustimmen. In den meisten Fällen handelt es sich schließlich um einen Notfall, der eines schnellen Handelns bedarf. Dennoch kann es nicht schaden, sich einen kleinen Überblick über die zu erwartenden Kosten zu verschaffen.
- Abhilfe schafft hier die „Gebührenordnung für Tierärzte“, kurz „GOT“ genannt. Diese Verordnung ist für jeden Tierarzt in Deutschland bindend und bestimmt, welche erbrachte Leistung mit welchem Satz abgerechnet werden darf, beziehungsweise muss.
- Die aktuelle Version stammte aus dem Jahr 2008 und kann auch im Internet eingesehen werden.
Erlassen wurde sie aus zwei Gründen: Die Qualität einer Behandlung (und damit letzten Endes die Gesundheit des Patienten) soll stets gleich hoch und flächendeckend sein. Wäre jeder Tierarzt dazu in der Lage, den Preis selbst zu bestimmen, würde sie durch die Konkurrenz und den Zwang, stets den billigsten Preis bieten zu müssen, massiv leiden – Masse ginge in diesem Fall vor Klasse.
- Gleichzeitig setzt sie, abgesehen von einigen wenigen streng reglementierten Ausnahmen, auch eine Obergrenze für den Preis (festgesetzt werden darf für eine Leistung maximal der dreifache Satz). Dies soll den Tierhalter vor „Preiswucher“ bewahren.
Was die "GOT" zur Bluttransfusion aussagt
- Im Falle einer Bluttransfusion erwarten Sie demnach folgende Kosten (Stand: 14.04.2014): 22,90 € (einfacher Satz) bis 68,70 € (dreifacher Satz).
- Da ein Tierarzt als freier Unternehmer auch einen Gewinn erwirtschaften möchte und muss, gleichzeitig aber seine Kunden auch an sich binden möchte, wird sich der tatsächliche Preis meist in der Mitte bewegen, abhängig zum Beispiel auch von der Region.
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