Warum Blut nach Eisen schmeckt
Um es gleich vorwegzunehmen: Nicht jeder Mensch wird bei Blut einen Eisengeschmack feststellen. Allerdings empfinden doch viele Menschen, dass Blut "irgendwie metallisch" schmeckt.
- Tatsächlich enthält Blut das Element "Eisen". Und zwar ist es das entscheidende Atom im Hämoglobinmolekül, das in den roten Blutkörperchen (den Erythrozyten) enthalten ist.
- Immerhin enthält der Zellenanteil des Blutes mehr als 99 % von diesen Erythrozyten.
- Und immerhin sind in der menschlichen Blutmenge von etwa 5 Litern 25 Billionen rote Blutkörperchen enthalten - da wundert es nicht, wenn Blut nach Eisen schmeckt.
Wozu Hämoglobin benötigt wird
- Der wichtigste Inhaltsstoff der roten Blutkörperchen ist - wie schon erwähnt - das Hämoglobin. Dabei handelt es sich umgangssprachlich um den roten Blutfarbstoff. Chemisch ist es ein eisenhaltiges Protein, das für den Sauerstofftransport zuständig ist.
- Das Hämoglobinmolekül ist - wie nahezu alle Biomoleküle - kompliziert aufgebaut. Es besteht aus vier Polypeptidketten (auch Globine genannt), die jeweils einen Farbstoffteil (Häm genannt) tragen.
- In diesem Häm-Teil befindet sich in der Mitte - fast könnte man sagen "gut geschützt" - ein zweiwertiges Eisenion. An dieses Fe2+-Ion kann sich Sauerstoff anlagern, pro Hämoglobinmolekül sogar vier Sauerstoffmoleküle. Hämoglobin dient also dem Sauerstofftransport im Blut, speziell das Eisen ist dafür verantwortlich.
- Dass das Eisenion mit Sauerstoff "beladen" ist, zeigt sich übrigens an der Farbe des Hämoglobins: Es verändert seine Farbe von dunkel (ohne Sauerstoff) zu Hellrot (Sauerstoff ist angelagert).
- Übrigens: Hämoglobin kommt bei allen Wirbeltieren und sogar bei einigen Schnecken, Insekten und Würmern vor. Es ist also eine sehr universelle "Erfindung" der Evolution. Wegen seines Eisenanteils wird es auch Metallprotein genannt.
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