Wenn Sie einen üppigen und schnell wachsenden Garten möchten, kann die Düngung mit Blaudünger dabei helfen. Auch wenn die kleinen blauen Kügelchen eher giftig aussehen, so beschleunigen sie das Wachstum der Pflanzen; langfristig leider mit negativen Folgen für Ihre Pflanzen und für die gesamte Umwelt!
Die Zusammensetzung von Blaukorn
- Die Bestandteile von Blaukorn sind Kali, Stickstoff und Phosphat. Blaukorn ist somit kein natürlicher, sondern ein rein mineralischer Dünger - auch Kunstdünger genannt.
- Die Inhaltsstoffe stehen dem Gartenboden sofort zur Verfügung. Voraussetzung dafür ist Feuchtigkeit, die die kleinen blauen Kügelchen erst an- und dann auflöst.
Wie giftig ist der Blaudünger für die Umwelt?
- Als Kunstdünger befindet sich in Blaudünger kein organisches Material. Weder das Bodenleben kann davon profitieren, noch wird die Bildung von Humus gefördert. Dies bedeutet, dass Blaudünger zwar den Pflanzen Nährstoffe bietet, der Gartenboden jedoch letztlich nicht davon profitiert. Im Gegenteil, denn durch die einseitige Versorgung des Gartenbodens mit Kali und Phosphat wird die Erde auf die Dauer mit diesen Stoffen übersättigt, da sie sich in der Erde anreichern.
- Der weitere Blaukorn-Bestandteil Stickstoff reichert sich nicht im Boden an. Was die Pflanzen nicht aufnehmen, gelangt jedoch als giftiges Nitrat ins Grundwasser.
Die Aufgabe der Bodenlebewesen und Mikroorganismen
- Künstlicher Blaudünger bietet den Bodenlebewesen keine Nahrung. Diese ernähren sich jedoch zum Großteil von organischem Material. Sie bauen dies zusammen mit mineralischen Bodenbestandteilen zu einem Humus-Ton-Komplex um, welches die Voraussetzung für eine stabile Bodenstruktur ist, die eine gute Speicherfähigkeit aufweist. Dabei werden Nährstoffe aus abgestorbenem, organischem Material gelöst, was den Pflanzen zugutekommt.
- Die in einer gesunden Erde vorhandenen Mikroorganismen drängen Keime, die den Pflanzen schaden können, zurück. Wird dem Boden jedoch nur mineralischer Dünger, statt organischer Substanzen, zugeführt, sterben diese Mikroorganismen ab und die Bodenfruchtbarkeit leidet langfristig erheblich. Dies liegt nicht daran, dass Blaudünger für die Bodenlebewesen giftig ist, sondern daran, dass sie quasi verhungern.
Die Folgen lassen sich nur langsam beheben
- Nach jahrelanger Verwendung von Blaukorn ist der Gartenboden stark mit Kali und Phosphat angereichert, und das mit sichtbaren und unsichtbaren Folgen. Damit der Boden sich erholen kann, müsste auf die Zuführung dieser Stoffe komplett verzichtet werden.
- Aber auch dann, wenn Sie den Boden mit natürlichem Kompost düngen, werden diese Stoffe zugeführt. Sie müssen ihn also quasi aushungern lassen, damit das Ökosystem sich erholen kann. Dazu ist es unerlässlich, dass Sie auf Düngergaben komplett verzichten.
- Haben Sie nach langjährigen Kunstdünger-Gaben Probleme mit dem Pflanzenwachstum, sollten Sie Ihren Gartenboden am besten analysieren lassen. Auf diese Weise können Sie sich darüber informieren, wie stark die Bodenbelastung ist.
- Mithilfe einer fachlich kompetente Beratung und dem konsequenten Umsetzen notwendiger Maßnahmen wird sich Ihr Gartenboden langfristig erholen können.
- Wenn Düngergaben nach dieser Erholungsphase wieder angebracht sind, sollten Sie sich auf eine organische Düngung - zum Beispiel mit Kompost - beschränken. Aber auch hierbei muss eine Überversorgung vermieden werden. Lassen Sie sich am besten beraten.
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