Bewegungsangebote sind im Kindergarten dringend notwendig
- Neben allen pädagogischen Fördermaßnahmen sind ausreichende Bewegungsangebote im Kindergarten sehr wichtig. Im Gegensatz zu sportlichen Angeboten, die den Kindern in fast geordneter Form leistungsorientierte Bewegungen abverlangen, machen frei wählbare Bewegungsangebote, wie z. B. Laufen, Hüpfen, Rutschen, Schaukeln, Kriechen, Rennen, Schwingen, Rollen, Balancieren u.v.m. nicht nur Freude und Spaß, sondern fördern sogar die Entwicklung und Gesundheit.
- Forscher haben festgestellt, dass Kinder derzeit nur noch etwa 20 Minuten am Tag richtig herumtollen können. Teilweise bedingt durch die wohnlichen Verhältnisse, teilweise durch ein Überangebot an elektronischen Medien. Bewegung stärkt nicht nur bei Erwachsenen das Herz-Kreislaufsystem, die Atemleistung, den Muskel- und Knochenaufbau, sondern sorgt auch bei Kindern u. a. für eine verbesserte Ausdauer, Körperhaltung, Reaktionsfähigkeit, Wahrnehmung und Entwicklung der Sinnesorgane.
- Im Kindergarten sollten Kinder die Möglichkeit vorfinden, ihrem natürlichen Bewegungsdrang neben den sportlichen Angeboten nachgehen zu können. Zwar sind die Pädagogen angesichts Träger- und Elternerwartungen gefordert, zahlreiche pädagogisch wertvolle Lehreinheiten zu entwickeln, die nicht zu kurz kommen sollten, dennoch ist der Bewegungsnotwendigkeit der Kinder ebenso viel Aufmerksamkeit zu widmen. Ausreichende Bewegung, also mindestens 60 Minuten pro Tag, lehren die Kinder, mit dem eigenen Körper umzugehen.
- Miteinander toben, rennen und laufen erfordert Selbstbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit. Nicht zuletzt fördern freie Bewegungsangebote bei Kindern die gute Laune und damit eine positivere Befindlichkeit, denn die körpereigenen Botenstoffe Serotonin, Dopamin und Noradrenalin werden freigesetzt und sorgen für Wohlbefinden. Das Serotonin als auch Dopamin beeinflussen die Glücksgefühle und das Noradrenalin unterstützt die Entwicklung des Selbstbewusstseins.
Ziehen Sie zu gegebener Zeit die Aufmerksamkeit auf sich
- Im Kindergarten ist es ein Phänomen, dass Kinder, die sich in Spiel und Bewegung ganz vergessen können, dennoch registrieren, wann ihre Eltern gekommen sind, um sie abzuholen. Viele Kindergärten haben ihren Zeitverlauf so geplant, dass die Kinder bei gutem Wetter kurz vor dem „Abgeholtwerden“ noch einmal auf den Spielplatz dürfen. Im Gegensatz zu der landläufigen Meinung, Kinder würden sich sich im Spiel vergessen - was grundsätzlich nicht falsch ist - bemerken Kinder sehr schnell die Ankunft ihrer Eltern. Je nach Temperament des Kindes kann das zeitlich unterschiedlich länger oder begrenzter dauern.
- D. h., die Erwartungshaltung, während der freien Bewegungszeit abgeholt zu werden, fordert den Kindern Aufmerksamkeit ab. Sie richten neben dem ausgelassenen Spiel ihre Sinne darauf ein, die Umgebung zu registrieren. Machen Sie sich dies zunutze. Besprechen Sie mit den Kindern klare Regeln, denn ansonsten könnte es schwer werden, 25 Kinder, die in Spiel und Bewegung vertieft sind, zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Zuhören aufzufordern.
- Klären Sie z. B., dass nach dem Bewegungsangebot noch dieses oder jenes auf dem Programm steht und Sie zu gegebener Zeit entweder rufen oder klatschen werden, um das Bewegungsspiel zu unterbrechen. Fordern Sie die Kinder auf, dieses Signal zu beachten, damit jeder am nachfolgenden Programm teilnehmen kann. Sie werden sehen, dass die Kinder auf Ihr Signal achten, reagieren und Ihnen Aufmerksamkeit schenken.
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