Bewässerungssysteme für den Balkon - Möglichkeiten

Bewässerungssysteme für einen entspannten Urlaub

Bewässerungssysteme für Kübelpflanzen auf dem Balkon reichen von kostenlosen DIY-Varianten bis hin zu kostspieligen High-Tech-Lösungen. 

• Eine kostenfreie, relativ bekannte Topfbewässerung bieten zum Beispiel wassergefüllte Gläser, die die Balkonkästen über einen Faden mit Flüssigkeit versorgen sollen. Zum Teil verwenden Hobbygärtner statt der Fäden auch ein Stück alten Gartenschlauch. 
• Ebenso beliebt wie diese Variante ist das Kugelsystem. Verschieden große Kugeln beliebiger Designs werden mit Wasser befüllt und in die Pflanzkästen gesteckt. Im Zweierpack kosten die Kugeln sogar unter zehn Euro.
• Auch Gardena-Reihentropfer sollen die Bewässerung Ihrer Pflanzen sichern, während Sie abwesend sind. Das circa neun Euro teure System zu zehn Adaptern schließt man an ein Verteilerohr an. Die Tropfbewässerung versorgt die Pflanzen stündlich mit bis zu vier Litern Wasser.
• Der Gartenfachhandel bietet zu Preisen von etwa 25 Euro PET-Systeme an. Sie versehen Tonaufsätze dabei je mit einer PET-Flasche und stecken die Aufsätze danach in den Balkonkasten.
• Blumat-Systeme sind mit 40 Euro etwas kostspieliger. Bei solchen stecken Sie einen Tonkegel in die Blumenkästen, der über ein Stück Gartenschlauch an einem Wassertank hängt.
• Einer der bekanntesten Bewässerungshelfer ist der Blumenkasten mit doppeltem Boden, der Sie um die 50 Euro kostet. Die Systeme speichern in einer Zwischenschicht Feuchtigkeit, die über Gewebsstreifen kontrolliert Wasser an die Erde darüber abgeben.
• Richtig technisch wird es mit einer Sprühbewässerung an einer Zeitschaltung. Ein Timer steckt hierbei auf dem Wasserhahn. Das zugehörige Schlauchsystem schließen Sie mit einem Adapter auf den Timer an. Diese vollautomatische Bewässerung ist zu Preisen von etwa 130 Euro zu haben.

Jedes der genannten Bewässerungssysteme bietet seine Vor- und Nachteile. Um eine Entscheidung zu fällen, sollten Sie daher alle Varianten besser kennenlernen.

Ob die günstigen Systeme überhaupt Sinn machen?

• Faden-Eimer-Systeme und ebenso Eimer-Schlauchsysteme bieten den Vorteil geringster Kosten. Anders als bei anderen Varianten entscheidet hier Ihre Pflanze, wie viel Wasser sie zieht. Überversorgung ist damit ausgeschlossen. Auch die Installation ist einfach. Bei längerer Abwesenheit kann das System allerdings versagen. Das Wasser könnte durch die Hitze verdunsten. Außerdem könnten Tiere den Eimer auf dem Balkon umstoßen oder Stürme torpedieren die Verbindung zu den Pflanzkästen.
• Auch das Kugelsystem bietet hinsichtlich Kosten und Installation große Vorteile. Vorteilhaft ist zusätzlich auch in diesem Fall der Ausschluss von Übergießen. Anders als Faden- und Schlauchsystem bleiben die Kugeln außerdem auch bei Wind und Wetter an ihrer Stelle. Kurze Abwesenheitsspannen lassen sich über die Kugeln durchaus überbrücken. Allerdings passt in jede Kugel nur eine begrenzte Flüssigkeitsmenge, was längere Abwesenheit problematisch macht.
• Der Gardena-Reihentropfer bewässert kurze Reihen mit ähnlichem Wasserbedarf konstant mit derselben Flüssigkeitsmenge. Vorteilhaft ist daher Zuverlässigkeit und die feste Installation des Geräts. Auch die Kosten sind erschwinglich. Allerdings kann die Konstanz der Bewässerung bei längerer Abwesenheit Probleme bereiten. Nicht alle Wetterlagen erfordern dasselbe Bewässerungsmaß, sodass die voreingestellte Flüssigkeitsmenge zumindest an einem Tag voraussichtlich zu Über- oder Unterversorgung führen wird.
• Das PET-System zu einem relativ stattlichen Preis richtet sich dagegen wieder nach dem Verbrauch der Pflanzen aus, da diese selbst entscheiden, wann sie wie viel Wasser ziehen. Leider ist das einfach installierte System nicht besonders stabil. Davon abgesehen ermöglicht es über längere Zeiträume keine zufriedenstellende Bewässerung, da der Inhalt der Flaschen, wie schon bei den Kugeln, begrenzt ist.

Lohnen sich kostspieligere Bewässerungsvarianten auf dem Balkon?

• Das Blumat-System ist zwar etwas teurer, als die oben vorgestellten. Dafür umgeht es diese Wassermengenbegrenzung über die Verbindung zu einem Wassertank. Das ermöglicht auch längerfristige Bewässerung. Auf offenen Balkonen besteht allerdings, wie schon beim Fadensystem, die Gefahr, dass Wetterlagen oder Tiere die Schlauchverbindung unterbrechen.
• Blumenkästen mit Gewebsstreifen und Doppelboden sind in ihrer Anschaffung relativ teuer. Das Bewässerungssystem ist flexibel und gibt der Pflanze, was sie benötigt. Übergießen ist durch einen Überlauf ausgeschlossen. Allerdings kann auch in der Speicherschicht nicht genügend Wasser gestaut werden, um über längere Zeitspannen die Versorgung sicherzustellen.
• Die Bewässerung per Zeitschaltuhr ist von diesen Problemen unabhängig, weil sie direkt an der Wasserleitung hängt. Abgesehen vom hohen Preis ergeben sich aber auch in diesem Fall Nachteile durch die fehlende Flexibilität gegenüber verschiedener Wetterbedingungen. Außerdem ist die Schlauchverbindung abermals gefährdet, unterbrochen zu werden. Wenn am Balkon keine Wasserleitung verfügbar ist, erledigt sich die Anschaffung dieses Systems übrigens von vorn herein.

In die Systementscheidung Abwesenheitsdauer miteinbeziehen

Sie kennen jetzt zwar die wichtigsten Stärken und Schwächen der Bewässerungssysteme. Da aber keine der Varianten nur Vorteile bietet, sollten Sie sich bei Ihrer Entscheidung außerdem über Ihre konkreten Ansprüche an die Urlaubsbewässerung klar werden. Für ein verlängertes Wochenende oder einen Kurztrip bietet das Kugelsystem zum kleinsten Preis zum Beispiel die überzeugendste Leistung. Wer mehrere Wochen nicht Zuhause ist, wird mit dem Kugelsystem aber nicht sehr weit kommen. Für lange Urlaube oder Reisen sind die Pflanzen auf dem Balkon mit dem Blumat-System am besten versorgt. Ein Tipp: Um eine sichere Schlauchverbindung zu haben, Kästen und Tank relativ nah nebeneinander und im Schutz der Hauswand aufstellen. Jetzt aber auf eine angenehme Reise und die Rückkehr zu makellos bewässerten Balkonpflanzen.