Betonschalung selber bauen - so wird's stabil
Woraus besteht die Schalung?
Die Bauindustrie, wo es auf Effektivität und Wirtschaftlichkeit ankommt, verwendet logischerweise andere Methoden beim Betonbau. Für den Selbermacher kommt in erster Linie Holz in geeigneten Formen in Frage. Selbstverständlich sind auch andere Hilfsmittel erlaubt und willkommen, wenn sie denn verfügbar sind. Da sind an erster Stelle stabile Platten aus Metall. Holz oder Verbundstoffen zu nennen. Des Weiteren helfen Stahl-Spindeln mit großen Unterlegscheiben dabei, die Schalung zusammenzuhalten. Rüsten Sie sich mit reichlich Bau-Holzschrauben aus, bei denen nicht vorgebohrt werden muss. Immer soll die betreffende Schraube rund doppelt so tief im Ankermaterial stecken, wie das Werkstück stark ist. Zu guter Letzt sind auch Schraubzwingen eine willkommene Hilfe, wenn es einmal schnell gehen muss.
Welche Kräfte können auftreten und wie man bändigt sie?
Grundsätzlich müssen Sie davon ausgehen, dass sich flüssiger Beton ähnlich verhält wie Wasser. Das heißt, er dehnt sich gleichmäßig in alle Richtungen aus. Wie bei Wasser steigt der Innendruck in einer Schalung mit der Höhe des Bauwerks. Da Beton nun hauptsächlich aus Sand besteht, liegt sein Gewicht noch deutlich über dem von Wasser. Sie müssen einen Kubikmeter Beton mit rund 2,5t veranschlagen, die nach allen Seiten auf die Schalung drücken. Dazu kommen noch die Lasten pro Meter Bauhöhe, die den Druck auf die untere Region verstärken. Sie sind immer gut beraten, deshalb die Schalung so zu konstruieren, dass der Innendruck nicht nur von Schrauben abgefangen wird, die auf Zug belastet sind, sondern sie sollten vorrangig so liegen, dass sie auf "Schären" belastet werden. Schären bedeutet in der Mechanik eine Belastung quer zur Längsachse. Fast immer kann man eine Schraube leichter aus Holz herausreißen, als wenn man sie seitlich abquetschen will. Den besten Halt erreichen Sie deshalb durch stabile Metallwinkel. Alternativ leisten lange Bauschrauben gute Dienste, wenn sie an den Ecken im 45°-Winkel verschraubt werden. Sind in der Betonwand Löcher erlaubt, leisten Metallspindeln hervorragende Dienste. Sie bohren Löcher in die Pfosten der Schalung und stecken die Spindeln komplett durch. Auf beiden Seiten werden die Muttern auf das genaue Maß der Wandstärke zusammengeschraubt. Die Löcher im Beton verspachtelt man später.
So gelingt Ihnen ein ansehnliche Oberfläche
Soll sich die Betonfläche als Sichtbeton präsentieren, müssen Sie an der Schale sehr akribisch arbeiten. Jede noch so kleine Unregelmäßigkeit ist am fertigen Werk deutlich zu sehen. Verwenden Sie deshalb nur sauberes, maßhaltiges und möglichst glattes Material für die Platten. Bei größeren Objekten fertigen Sie Segmente an, die dann zusammengefügt werden. Außen liegen die Vierkanthölzer zur Versteifung und innen die eigentliche Schale. Um die Teile leicht wieder zerlegen zu können, wählen Sie Schrauben anstatt Nägel. Alle Spalten sollen so klein wie möglich sein, Unebenheiten sind zu vermeiden, es sei denn, Sie wünschen ein Relief. Es ist nicht verboten, sich auf anderen Baustellen umzusehen und mit den Augen zu stehlen, wie man es dort macht. Vergessen Sie auch nicht, den frischen Beton durch Klopfen an die Schalung zu verdichten. So werden Fehlstellen an Ecken und Profilen vermieden.
Weil eine Betonschalung arbeitsaufwändig ist, findet man sie fast nur noch auf kleinen, individuellen Baustellen. Für ganz ausgefallene Formen oder Objekte kann sie aber die einzige machbare Lösung sein. Versuchen Sie, diese Behauptung zu beweisen!
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