Einige Eckdaten zum Bernhardiner
Größe Rüden: 70- 90 cm
Größe Hündin: 65- 80 cm
Gewicht: 64- 120 Kilo
Lebenserwartung: Leider nur 8–12 Jahre
Das Wesen des Bernhardiners – welche Bedürfnisse resultieren daraus?
Der Bernhardiner braucht vor allem eines, um ein erfülltes und glückliches Hundeleben zu führen: Eine Familie, in der er leben darf. Je größer, desto besser. Als sehr menschenbezogener und gutmütiger Hund ist es ihm am liebsten, wenn immer jemand um ihn herum ist. Auch wenn er durchaus auf sein Zuhause und seine Familie aufpasst, ist er weder ein Hofhund noch ein Zwingerhund, sondern er braucht Familienanschluss.
Eine Großfamilie ist ein Traum für diese sehr anhänglichen Hunde: Die älteren Menschen leisten ihm Gesellschaft und umgekehrt, die Kinder bürsten ihm das Fell und die jungen Erwachsenen gehen mit ihm seine täglichen Runden. Auch wenn der Bernhardiner ein ausgesprochen sanftes und geduldiges Wesen mit sich bringt, sind liebevolle Konsequenz und klare Regeln in der Erziehung wichtig. Selbst wenn er es niemals böse meinen würde, macht es dennoch keinen Spaß, wenn so ein großer Hund seine volle Kraft zur Geltung bringt.
Welche Bedingungen stellt der Bernhardiner an sein Wohnumfeld?
Aus seiner Körpergröße und seinem Wunsch nach einer großen Familie ergibt sich natürlich, dass Sie möglichst viel Wohnraum zur Verfügung haben sollten, wo der Bernhardiner seine Liegeplätze und einen gewissen Bewegungsradius hat. Ein Garten ist auch eine schöne Sache für so einen großen Hund, was jedoch keine Spaziergänge ersetzt. Der Bernhardiner braucht viel Auslauf, wobei er jedoch Wert auf Gemütlichkeit legt. Sie können weite Spaziergänge unternehmen, aber ohne hohes Tempo von Ihrem Hund zu erwarten. Bei sommerlichen Temperaturen sollten die großen Spaziergänge auf den frühen Morgen oder die Abendstunden gelegt werden, da der Bernhardiner die Hitze nicht gut verträgt. Alles in allem fühlt der Bernhardiner sich in einer ländlichen Gegend wohl, in der es ausreichend schöne Spazierwege gibt.
Die häuslichen Gegebenheiten sollten so sein, dass der Bernhardiner am besten keine Treppen steigen muss. Da Sie mit dem Bernhardiner sicher auch die ein oder andere Autofahrt unternehmen werden (Tierarzt, Urlaub, Ausflüge), muss auch im Auto genügend Platz für den Hund und seine Menschen vorhanden sein.
So erhalten Sie die Gesundheit des Bernhardiners möglichst lange
Neben ausreichender Bewegung im richtigen Tempo braucht der Bernhardiner ein hochwertiges Hundefutter. Am besten geben Sie dem Bernhardiner mehrere kleine Portionen. Dreimal täglich ist optimal. Bei zu großen Portionen besteht die Gefahr einer lebensbedrohlichen Magendrehung. Je größer ein Hund ist, desto höher ist das Risiko für diese Erkrankung. Der Bernhardiner ist aufgrund seiner beachtlichen Körpergröße leider besonders gefährdet dafür. Der beste Schutz davor besteht darin, dass der Hund nach dem Fressen mindestens zwei Stunden strikte Ruhe hält. Mit vollem Magen darf er nicht toben oder spazieren gehen. Damit der Bernhardiner möglichst nicht schlingt, sondern langsam frisst, können Sie ihm einen speziellen Anti-Schling-Napf kaufen, der zu schnelles Fressen unterbindet.
Zum Thema Magendrehung lassen Sie sich bitte ausführlich in Ihrer tierärztlichen Praxis beraten, insbesondere dazu, wie Sie eine Magendrehung erkennen. Treten die entsprechenden Symptome auf, zählt jede Minute: Der Hund muss dann umgehend zum Tierarzt gebracht werden, damit sein Leben gerettet wird. Abwarten und nichts tun kann tödlich sein!
Wenn Sie einen Welpen oder Junghund der Rasse Bernhardiner haben, sollte dieser so langsam wie möglich wachsen. Darauf können Sie mit der richtigen Fütterung Einfluss nehmen. Für Bernhardiner und andere groß werdende Hunde gibt es Futtersorten, die ein gesundes, nicht zu schnelles Wachstum fördern. Auch dazu lassen Sie sich beim Tierarzt, der Züchterin oder im Fachhandel für Hundebedarf beraten.
Leider ist es beim Bernhardiner durch die falschen Prioritäten in der Zucht im Laufe der Zeit zu einigen rassetypischen Erkrankungen gekommen. Skelett- und Gelenkbeschwerden sowie diverse Krebsarten können vorkommen. Viele Züchter haben diese Zusammenhänge jedoch erkannt und versuchen nun, dem etwas entgegenzusetzen. Sie achten unter anderem darauf, dass der Bernhardiner ausgewachsen nicht größer sein wird als ca. 70 cm, was zum Beispiel Gelenkbeschwerden und anderen Erkrankungen vorbeugen kann. Der Zusammenhang zwischen Körpergröße und Gesundheit ist folgender: Je größer ein Hund werden soll, desto schneller geht seine Zellteilung voran. Schnellere Zellteilung bedeutet aber auch schnelleres älter werden, was bedauerlicherweise oft mit Krankheiten einhergeht.
Bei einem nicht ganz so großen Vertreter der Rasse besteht die Chance auf ein längeres und gesünderes Leben. Und genau das ist dem Bernhardiner und seinen Menschenfreunden zu wünschen: So viele gesunde und glückliche gemeinsame Jahre wie nur möglich.
Fellpflege des Bernhardiners
In diesem Punkt hat der Bernhardiner nicht die höchsten Ansprüche. 2–3 wöchentlich bürsten ist ausreichend für sein kurzes bis mittellanges Fell. Eine Ausnahme stellt die Zeit des Fellwechsels im Herbst und Frühling dar. In dieser Zeit sollte der Bernhardiner öfter und auch länger als üblich gebürstet werden, um ihn von den großen Mengen loser Unterwolle zu befreien.
Für Familien mit Kindern ist der Bernhardiner geradezu ein Geschenk – eine solch kinderliebe, sanftmütige und geduldige Rasse finden Sie so schnell nicht wieder. Wenn Ihre persönliche und räumliche Situation es zulässt, haben Sie sich vielleicht schon für einen Bernhardiner entschieden – in diesem Fall gilt Ihnen mein herzlicher Glückwunsch! Ich wünsche Ihnen viele schöne Jahre mit Ihrem sanften Riesen.
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