Rechtliches zum Nachrüsten vom Motorrad
Lassen Sie sich nicht verunsichern und bedenken Sie bezüglich der ABS-Pflicht beim Motorrad Folgendes:
- Sie können mit Sicherheit davon ausgehen, dass Sie ein älteres Motorrad nicht nachrüsten müssen. Ähnlich wie bei Sicherheitsgurten und dem Katalysator wird es vermutlich keine Nachrüstpflicht für ein Motorrad geben, das schon ohne ABS zugelassen worden ist. Wenn es diese geben wird, dann nur für solche Motorräder, für die es technisch machbar ist und für die es Nachrüstsätze gibt.
- Auch wenn das Motorrad später neu zugelassen wird, bedeutet das nicht, dass es dann ABS haben muss. Es zählt bei diesen Regelungen das Baujahr bzw. der Tag der ersten Zulassung.
- Wenn Sie ein Motorrad mit ABS nachträglich ausrüsten, müssen Sie diese Veränderung in die Papiere eintragen lassen. Einzelheiten kann Ihnen nur der Hersteller nennen und die zuständige Prüfstelle.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sieht es weder so aus, dass es verbindliche Nachrüstsätze gibt, noch dass ein verbindliches Zulassungsverfahren oder ABS mit ABE für eine Nachrüstung ins Auge gefasst ist. So sinnvoll ABS für Motorräder ist, ein Nachrüsten dürfte bei vielen Modellen nicht möglich sein.
Was Sie beim Einbau von ABS bedenken sollten
- Wenn es Ihr Motorrad nicht mit ABS gibt, werden Sie kaum eine Chance haben, es nachträglich damit auszurüsten.
- Sollte es einmal Nachrüstsätze geben, sollten Sie diesen eher kritisch gegenüberstehen. Denn um ein Motorrad mit ABS auszurüsten, muss die Bremsanlage erneuert werden, ein neuer Kabelbaum muss her und vieles mehr. Unwahrscheinlich ist, dass es jemals universelle Bausätze geben wird, mit denen Sie ein Motorrad nachrüsten können.
- Theoretisch haben Sie immer eine Chance, ein Motorrad nachträglich mit ABS auszurüsten, wenn es das Modell auch mit ABS gibt, denn dann sind alle Teile, die benötigt werden, vorhanden. Aber der Umbau ist aufwendig und teuer. Wenn Sie trotzdem möchten, sollten Sie sich an eine Werkstatt des Händlers wenden und sich beraten lassen.
- Wie bereits angedeutet, so muss die technische Änderung an Ihrem Motorrad eingetragen werden. Selbstbau oder das Nutzen von Versatzstücken nach dem Motto, aus zwei Motorrädern eines zu basteln, wird also nicht gehen. Vermutlich ist es billiger, Ihr Motorrad zu verkaufen und eines mit ABS zu erwerben.
- Auf keinen Fall sollten Sie einfach drauf losschrauben und sich ein ABS aus den entsprechenden Teilen an das Motorrad basteln. Abgesehen davon, dass ihr Motorrad die Zulassung verliert, Sie gehen ein großes Risiko ein: Statt mehr Sicherheit bekommen Sie nur ein unsicheres Motorrad mit mehr als zweifelhaftem ABS.
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