Das BD hat Geschichte
- Ein BD (Bidet) ist in südlichen Ländern wie z. B. Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland sowie den arabischen, lateinamerikanischen und asiatischen Ländern stark verbreitet, z. T. als Sitzwaschbecken, z. T. als Spezialwasserschlauch. Auch Österreich und die Schweiz entdeckten schon frühzeitig die Vorzüge dieser sanitären Einrichtung. In Deutschland setzen sich die niedrigen Sitzwaschbecken nur schwer durch, obwohl sich ihre Funktion seit der Antike positiv verändert hat.
- Dass die Benutzung der Bidets in Deutschland und Amerika lange Zeit mit argwöhnischen Blicken verfolgt wurde, erklärt sich aus dessen Historie, zu der besonders das amerikanische Hotel Ritz ein Lied singen kann. Anfang 1900 hatte das Management des Hotels, im Zuge einer Modernisierung, die bislang negativ beäugten BDs einbauen lassen. Nachdem einige Tugendwächter moralische Bedenken öffentlich äußerten, sah sich das Hotel gezwungen, sämtliche Bidets wieder zu deinstallieren.
- Der Grund war, dass die Überlieferungen der Antike ein BD als „Vaginalspüler“ beschrieben, nicht selten im Zusammenhang mit einer Schwangerschaftsverhütung. Aus antiken, griechischen Eheverträgen ist ersichtlich, dass es eine Verpflichtung der Frau war, das BD vor und nach dem Geschlechtsverkehr (Koitus) zu benutzen. Mittels spezieller Einlaufbehälter (Mutterspritze) sollte die Scheidenspülung z. B. auch eine Schwangerschaft verhindern. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich nur langsam, vorwiegend in südlichen Ländern eine umfassendere Nutzung des BDs.
- Inzwischen nimmt die Anzahl der Haushalte, die ein BD nutzen zu. Auch in Deutschland, denn die hygienische, komfortable Funktion dieses Sitzwaschbecken ist nicht mehr von der Hand zu weisen. Grundsätzlich ermöglicht das BD eine hygienische Reinigung der äußeren Genitalien, z. B. nach dem Toilettengang. Seine äußere Form, die einer Toilette ähnelt, reduziert das BD leider zu oft nur auf diese eine Funktion. Im Vergleich mit einem Waschbecken, ergeben sich weitaus mehr Nutzungsmöglichkeiten, z. B. zur Reinigung der Füße.
- Der Handel führt inzwischen sehr unterschiedliche BD-Design- und Funktionsarten. Eine Fachberatung ist, sollten Sie die Anschaffung überlegen, sicherlich ratsam. Die Porzellanbecken sind in der Regel mit Armaturen für Warm- und Kaltwasser ausgestattet sowie einer feststehenden oder beweglichen Düse. Neuere Sanitäreinrichtungen bieten inzwischen eine BD-Toilettenkombination an, die zwar die Reinigung der Genitalien erleichtert, das BD jedoch auf diese Funktion reduziert.
Die Toilette gehört zum Standard
- Heutzutage sind Badezimmer reine Wellnessoasen und die Toilette befindet sich nicht selten getrennt in einer abgeschlossenen Räumlichkeit. Dennoch werden inzwischen auch Toilettenräume ausreichend groß gestaltet, um sie mit einem BD und Toilette auszustatten. In den meisten Fällen werden Toilettenschüsseln, ebenfalls wie Bidets, aus Porzellan hergestellt. Dennoch unterscheidet der Handel verschiedene Schüssel-Typen, wie z. B. die Tiefspül-, Flachspül- und Kaskadentoilette
- Bei einer Tiefspültoilette befindet sich die wassergefüllte Siphonöffnung direkt unter der Gesäßauflage, sodass die Exkremente direkt ins Wasser gelangen. Vorteilhaft ist dabei, dass keine Geruchsbildung entsteht, während als nachteilig empfunden wird, dass das auffangende Wasser dem Gesäß entgegenspritzen kann. Eine Flachspültoilette verfügt über eine Art Terrasse, die die Ausscheidungen auffängt und von wo sie durch die Wasserspülung in den Siphon gelangen. Vorteilhaft ist, dass der Benutzer im Krankheitsfall seine Ausscheidungen untersuchen und prüfen kann. Nachteilig ist die Geruchsbildung. Eine Mischung aus beiden Arten nennt sich Kaskadentoilette.
BD und Toilette gehören zusammen
- Wer den Vorteil einer Kombination von BD und Toilette einmal erkannt hat, wird sicher nur schwer darauf verzichten wollen. Die Möglichkeit, nach dem Toilettengang den Genitalbereich mit Wasser gründlich zu reinigen, beugt mancher Wund-, Entzündungs- und Hämorrhoiden-Erkrankung vor.
- Inzwischen nutzen viele Menschen, vor allem ältere, die nur schwer eine Badewanne besteigen können, das BD, um sich z.B. die Füße zu waschen. Bei einer eingeschränkten Mobilität bietet das BD als Waschbeckenersatz eine ideale Alternative, um die Körperhygiene zu gewährleisten.
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