Wie erkennt man einen Bandscheibenvorfall bei Katzen?
Schmerzen sind ein wichtiges Symptom beim Bandscheibenvorfall bei Katzen. Meist reagiert eine Katze dabei sehr empfindlich auf Berührungen und bewegt sich weniger als sonst. Oftmals sieht der Rücken bei der Katze aufgebogen und aufgewölbt aus. In diesem Fall nehmen Katzen eine sogenannte Schonhaltung ein.
Weitere Symptome:
- Bei schwereren Bandscheibenvorfällen können auch Probleme mit der Koordination zum Tragen kommen. Katzen bewegen sich dann staksig und steif. Dieses Phänomen wird auch als ataktische Bewegungen bezeichnet.
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Lahmheit ist ein weiteres deutliches Symptom. Möglicherweise wird Ihre Samtpfote die Hinterbeine nachschleifen oder sogar gar nicht mehr stehen und laufen können. Ein Tierarztbesuch ist unumgänglich!
- Bei einem stark ausgeprägten Bandscheibenvorfall kann auch noch Inkontinenz bei Ihrer Katze auftreten. Katzen können im schlimmsten Fall weder Kot noch Urin halten. Hier ist besonders schnelle tierärztliche Hilfe geboten!
- Im stärksten Grad eines Bandscheibenvorfalls bei Katzen fallen zusätzlich die Sensibilität und die Schmerzempfindung aus. Davon betroffene Samtpfoten können sich nicht mehr bewegen und nehmen maximal noch eine sogenannte Fischrobben-Stellung ein. Gehen Sie mit Ihrer Katze sofort zum Tierarzt!
Auch ungewohnt aggressives Verhalten kann ein Hinweis auf Schmerzen sein. Wenn Ihre Katze empfindlich beim Streicheln am Rücken reagiert, sollten Sie genauer hinschauen. Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule können auch dazu führen, dass Ihre Katze die Fellpflege vernachlässigt und das Fell stumpf und struppig wirkt. Manche Katzen springen weniger und klettern nicht mehr so gerne. Wenn Ihre Katze ihre Lieblingsplätze nicht mehr aufsucht, zeigt sie Ihnen damit deutlich, dass etwas nicht stimmt.
Was kann man selbst tun, um der Katze zu helfen?
In den meisten Fällen helfen klassische Schmerzmittel, wie Paracetamol oder sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Bei sehr starken Schmerzen sind für kurze Zeit auch stärker wirkende Opioide möglich. Dennoch sollten Sie mit Ihrer geliebten Katzen umgehend zum Tierarzt gehen, denn die zu verabreichenden Schmerzmittel müssen mit dem Tierarzt abgestimmt werden.
Wenn eine Katze sich plötzlich nicht mehr bewegen kann oder die Beine gelähmt sind, ist das stets ein ernstzunehmender Notfall. Fahren Sie mit Ihrem Tier umgehend in die nächste Klinik oder zu Ihrem Tierarzt. Es ist gut möglich, dass ihr Nervengewebe geschädigt oder gar abgestorben ist.
Therapien bei Bandscheibenvorfall
Im besten Fall kann ein Bandscheibenvorfall bei Katzen konservativ behandelt werden. Demzufolge ist dann auch kein Eingriff nötig. Ihrer Katze werden Schmerzmittel und Entzündungshemmer verabreicht. Meist verordnet der Tierarzt Ihrer Samtpfote auch Ruhe. Dabei ist der Katze das Springen und Klettern verboten, um eine Verschlimmerung zu vermeiden.
In manchen Fällen ist eine Operation unvermeidbar. Zum Beispiel, wenn die Ausfallerscheinungen schwerwiegend sind oder die Katze ihren Kot und Urin nicht mehr halten kann. Dann muss der Chirurg einen Eingriff vornehmen. Dabei entfernt er, was auf das Rückenmark drückt. Hiermit werden die Nerven entlastet und die Beweglichkeit langfristig wiederhergestellt.
Bandscheibenvorfälle bei Katzen sind weitaus seltener als bei Hunden. Insbesondere betreffen dieses die Lendenwirbelsäule. Achten Sie bei Ihrer Katze auf Symptome wie eine Berührungsempfindlichkeit am Rücken. Weist Ihre Samtpfote Bewegungsstörungen oder gar Lähmungen auf, müssen Sie mit ihr sofort zum Tierarzt gehen!
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