Symptome der Bandscheibenprotrusion
- Häufig geht einer Bandscheibenprotrusion ein schon länger bestehender Rückenschmerz voraus. Durch plötzliches Drehen oder schwerem Heben wird dann die Vorwölbung ausgelöst.
- Am häufigsten ist die Lendenwirbelsäule betroffen, da hier die Belastung der Wirbelsäule am höchsten ist. Eine Bandscheibenprotrusion kann auch Brust- oder Halswirbelsäule betreffen, kommt aber selten vor.
- Nicht immer äußert sich eine Protrusion mit Symptomen. Ist die Vorwölbung nur gering, kann sie auch symptomfrei verlaufen.
- Je nachdem, welche Bandscheibe betroffen ist, spürt der Betroffene starke und akute Schmerzen im entsprechenden Teil der Wirbelsäule.
- Meistens nimmt der Patient aufgrund der starken Schmerzen eine Schonhaltung ein, um die Schmerzen zu lindern.
- Wird eine Nervenwurzel dabei komprimiert, strahlt der Schmerz in das Versorgungsgebiet der Wurzel aus. Ist zum Beispiel die fünfte Lendenwurzel (L5) durch eine Bandscheibenprotrusion zwischen vierter und fünfter Bandscheibe geschädigt, strahlt der Schmerz über die Außenseite des Oberschenkels in den Unterschenkel, Fußrücken und den großen Zeh.
- Beim Husten oder Niesen verstärkt sich der Schmerz.
- Je nach Lokalisation der Vorwölbung kann es zu verschiedenen Lähmungen kommen. Ist die vierte Lendenwurzel geschädigt, kann der Betroffene nicht mehr auf der Ferse stehen und den Fuß nicht anheben; beim Gehen wird der Fuß eventuell sogar über den Fußboden geschliffen. Ist L5 betroffen, kann der große Zeh nicht gegen Widerstand gehoben werden. Auch der Fersenstand ist nicht möglich. Bei einer Schädigung von S1, der ersten Kreuzbeinwurzel, ist ein Zehenstand nicht möglich.
- Im Versorgungsgebiet der Nervenwurzel können Sensibilitätsstörungen auftreten. Diese äußern sich in Kribbelgefühlen oder Taubheit sowie dem Gefühl, als würden Ameisen über die Haut laufen.
- Treten zu den genannten Symptomen Harn- und Stuhlstörungen auf oder sind die Innenseiten der Oberschenkel gefühllos (Reithosenanästhesie), handelt es sich um einen Notfall, der sofort operiert werden muss, damit keine bleibenden Schäden entstehen. In diesem Fall kann die Cauda equina, pferdeschweifartig angeordnete Nervenwurzeln unterhalb des ersten Lendenwirbels, betroffen sein - man spricht vom Cauda-Equina-Syndrom.
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