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Bänderdehnung am Knöchel - so lange sollten ihn schonen

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Eine Bänderzerrung verursacht sofort Schmerzen.
Eine Bänderzerrung verursacht sofort Schmerzen. © Kindel Media / www.pexels.com
Eine Bänderdehnung kann nicht nur schmerzhaft sein, es ist auch notwendig den Knöchel lange genug zu schonen, um eine vollständige Wiederherstellung zu erreichen. Was kann man tun, um die Heilung positiv zu beeinflussen?

Risikofaktoren für eine Bänderdehnung

Nicht jeder Mensch ist gleich anfällig für eine Bänderzerrung am Knöchel. Um gar nicht erst Probleme zu bekommen, kann man folgende Risikofaktoren ausschließen oder versuchen zu minimieren (soweit möglich, einige Risikofaktoren sind auch nicht beeinflussbar):

  • Übermäßige oder plötzliche Belastung, speziell eine Drehbewegung, beim Sport. Hier ist es sinnvoll sich vor dem Sport ein lockeres Aufwärmtraining zu absolvieren und auf geeignetes Schuhwerk zu achten.
  • Beim Laufen, Wandern oder anderen Sportarten auf unebenem Boden kann es passieren, dass man mit dem Fuß „umknickt“. Häufigste Ursache ist das „Supinationstrauma“, hier treten die Betroffenen nicht mit der ganzen Fußsohle auf, sondern rollen mit dem Außenrand des Fußes ab.
  • Wenig körperliche Bewegung und somit wenig trainierte Bänder können Probleme machen
  • Übergewicht, hier muss der Körper mehr mit den Bändern halten, als eigentlich von der Natur vorgesehen wäre
  • Sport auf unebenem Gelände
  • Sportarten mit raschen Richtungsänderungen wie etwa Fußball, Squash, Tennis, Badminton oder Volleyball
  • Angeborene Bindesgewebserkrankungen
  • In der Vergangenheit erlittene Bänderdehnungen oder Bänderrisse

Wie äußert sich eine Bänderzerrung?

Man unterscheidet das obere und untere Sprunggelenk. In den meisten Fällen ist bei einer Bänderverletzung das Außenband betroffen.

Meistens merkt man sofort beim Umknicken, dass man sich verletzt hat, denn der Schmerz ist stechend und man kann nur noch schlecht gerade auftreten. Zudem schwillt der überdehnte Knöchel ziemlich schnell an und kann sich auch verfärben, wenn es zu einer Einblutung ins Gewebe kommt. Der Knöchel wird blau durch den Bluterguss. Im Falle eines Bänderrisses hört man sogar ein Knacken. Im schlimmsten Fall kann man gar nicht mehr auftreten, beziehungsweise hat keine Bewegungskontrolle mehr in dem Fuß.

Je nach Schwere der Verletzung ist eine sofortige Behandlung notwendig. Hierzu zählen als Erstversorgung nach der „PECH Regel“ ( Pausieren, Eis, Compression und Hochlegen) das Hochlegen des betroffenen Fußes, das Kühlen, das Anlegen eines Kompressionsverbandes und keine weitere Belastung des Fußes mehr.

Mittels bildgebender Verfahren wird der Arzt abklären ob es sich „nur“ um eine Bänderzerrung handelt oder einen Bänderriss. Das Gelenk ist bei einer erlittenen Überdehnung spürbar instabil und fühlt sich nicht fest an. Dieses Gefühl trügt nicht, es kann sogar eine Operation notwendig sein.

Eine Bänderzerrung am Fuß bedarf der Schonung

Mit einer Bänderzerrung ist auf jeden Fall jede belastende Situation für den Knöchel tabu. Wenn man den Bändern nicht genügend Zeit gibt zu regenerieren, werden weitere Bänderzerrungen immer wahrscheinlicher.

Wie bei den meisten Verletzungen des Bewegungsapparates richtet sich die Dauer der Heilung nach dem Schweregrad der Verletzung und danach wie schnell mit der Behandlung begonnen wurde. Wenn der Bänderriss nicht allzu schwer war, dann sollte man nach etwa 14 Tagen Schonung keine Schmerzen mehr haben.

Da das Gelenk in der Zeit der Heilung kaum belastbar ist, weder mit Sport, noch längerem Gehen oder laufen, wird man je nach Beruf krankgeschrieben. Auch Autofahren ist tabu, wenn der Fuß nicht belastbar ist.

Das Auskurieren muss unbedingt ernst genommen werden, denn wenn man es zu früh wieder belastet, sind Folgeschäden, etwa ein „Schlottergelenk“, nicht auszuschließen. Das Gelenk wird dann immer instabil sein und eine mögliche Spätfolge kann eine Gelenkabnutzung (Arthrose) sein, die vermeidbar wäre.

Sinnvoll kann es sein, das verletzte Gelenk eine Weile mit Bandagen zu stabilisieren. Physiotherapeuten tapen das Gelenk häufig, um die verlorene Stabilität ein wenig auszugleichen. Alternativ greifen viele auf eine Bandage bzw. Schiene für das Sprunggelenk zurück.

Gegen die Schmerzen gibt es Salben mit dem Wirkstoff Diclofenac, was verschreibungspflichtig ist.

Es kann in den ersten Tagen nach der Bänderzerrung auch günstig sein, Krücken zu verwenden, um den Fuß gar nicht belasten zu müssen.

Bevor man wieder mit der normalen Belastung anfangen möchte, sollte man unbedingt das Einverständnis des Arztes und Physiotherapeuten einholen. Je nach Schwere der Verletzung und Lebensalter kann die Heilung auch vier Wochen oder noch mehr in Anspruch nehmen.

Bei einer Bänderzerrung sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen um Spätschäden zu vermeiden. Dieser wird auch im Rahmen der nötigen Therapie entsprechende Rehamaßnahmen und -mittel verschreiben.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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