Allgemeines zum Aufwärmen beim Handball
Unterscheiden sollten Sie die Altersklassen und die Spielkenntnis. Hobbyhandballer und Schulklassen sind nicht nur anders trainiert als Leistungssportler, sondern setzen sich andere Ziele.
- Generell sind die Muskelgruppen aufzuwärmen, die im Spiel hauptsächlich angesprochen werden und für einen reibungslosen Bewegungsablauf sorgen. Dazu zählen die Bein- und Armmuskulatur und stabilisierend der Rumpf. Die unten genannten Aufwärmspiele zielen auf diese Muskelgruppen ab.
- Wechsel zwischen ausdauernden und reaktionsschnellen Einheiten sind ebenfalls sinnvoll. Häufig verletzen sich Spieler bei schnellen Reaktionen, die kurze Stopp-Bewegungen beinhalten. Auch der schnelle Richtungswechsel ist eine potentielle Verletzungsquelle.
- Integrieren Sie Aufwärmspiele, die Handballregeln beinhalten. Jeder Spieler sollte mit den Elementen der verschiedenen Spielpositionen vertraut sein.
- Konditionelle Einheiten sollten Sie nicht vernachlässigen und in Ihr Training weiterhin integrieren. Das können Laufeinheiten sein oder Seilspringen, was Sprungkraft und Kondition fordert.
Sitzhandball als Abwechslung zum sonstigen Aufwärmen
Sitzhandball, das über das gesamte Handballfeld nach Handballregeln gespielt werden kann, gehört zu den leichteren Aufwärmspielen. Da die Bewegungsabläufe durch das Sitzen unterbrochen werden, ist es konditionell nicht so fordernd.
- Bei diesem Spiel muss der Spieler zur Ballannahme sitzen. Wird er angespielt, setzt er sich an der jeweiligen Position auf den Boden und spielt den Ball sitzend weiter.
- Ein Punkt wird erzielt und gewertet, wenn der Spieler, der sich im 6m/9m-Raum des Spielfeldes befindet, den Ball im Sitzen fängt. Kein Spieler darf länger als die vorgegebene Zeit sitzen, da sonst der Spielzug für ungültig erklärt wird.
Variieren Sie das Spiel mit einer vorgegebenen Anzahl von zu spielenden Pässen. Spieler dürfen den Ball nur einmalig prellen oder gar nicht.
Nummernball für die Koordinations- und Reaktionsschulung
Lassen Sie vor dem Spiel die Mannschaft durchzählen, sodass sich jeder Spieler die Nummern seiner jeweils rechten und linken Mitspieler merken muss. Legen Sie einen Raum fest, in dem das Spiel abläuft. Das kann der Sechsmeter-Kreis oder ein ähnlicher Raum sein.
- Während sich anschließend alle Spieler im vorgegebenen Raum bewegen, wird der Ball von Nummer zu Nummer - auf- oder absteigend - gepasst. Sie können auch Nummern vorgeben, zu denen der Ball abgespielt werden muss.
- Variationen sind vielfach möglich. Lassen Sie alle Spieler mit ihrer schwachen Hand spielen oder mit Sprungwürfen passen.
Spielen Sie mit mehreren Bällen, können Sie zum Beispiel immer die geraden Nummern miteinander spielen lassen. Auch die Mannschaften lassen sich in unterschiedliche Größen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen aufteilen.
Anregungen für Aufwärmspiele beim Training
- Variieren Sie das Training mit unterschiedlichen Aufwärmspielen. So wird es nicht langweilig und es ist Abwechslung im Trainingsalltag vorhanden.
- Erweitern Sie die Schwierigkeiten bei Spielen durch unterschiedliche Faktoren. So können Sie durch Zeitvorgaben oder mehrere Bälle ein Spiel komplett verändern.
- Eine Vergrößerung oder Verkleinerung des Spielfeldes stellen ebenfalls andere Ansprüche an die Techniken der Spieler. Zudem können Sie Hindernisse aufbauen, die in das Spiel eingebunden werden.
Mit unterschiedlichen Aufwärmspielen gestalten Sie das Training nicht nur vielseitiger. Sie als Trainer schulen mit diesen Spielen auch die Koordinations- und Reaktionsfähigkeiten Ihrer Spieler und können spielerisches Taktieren üben.
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