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Aufbau eines Türschlosses - das sollten Sie wissen

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Altes Möbelschloss ohne Schlüssel
Altes Möbelschloss ohne Schlüssel © Wilfried Flammiger / Bild vom Autor
Solange es Türen gibt, werden die Menschen versucht haben, diese verschließbar zu machen. Ein Türschloss vermittelt ein gewisses Gefühl der Sicherheit, das zu allen Zeiten seine Bedeutung hatte. Dabei hat sich das Prinzip bei der Funktion eines Schlosses nie geändert.

So ist ein Türschloss aufgebaut

Jedes Schloss ist in einem Gehäuse untergebracht. Im Normalfall beinhaltet es die Klinke mit dem Schnapper und den Schließmechanismus. Das Gehäuse kennen wir als Kastenschloss, wie es zu Zeiten der Großeltern Standard war, oder als heute gebräuchliches Einsteckschloss. Alle haben mindestens einen Riegel. Der Riegel ist der Hauptbestandteil bei jedem Schloss. Seine Stabilität ist ausschlaggebend für den Grad der Sicherheit, die von ihm erwartet wird. Der Riegel ist leicht beweglich. Sein Hauptmerkmal ist das flache Stahlstück, das beim Schließen sichtbar wird. 

Nicht sichtbar ist der Zuhalter aus Stahlblech, der ein-, oder mehrteilig sein kann und parallel zum Riegel liegt. Beide Teile werden gleichzeitig vom Schlüssel bewegt, wenn Sie ihn umdrehen.  Dieser wiederum muss immer in einer Führung sitzen, ganz gleich, ob er direkt auf den Riegel wirkt oder bei Schließzylindern als Entsperrer fungiert. Bei elektronischen Schlössern wird ein Schlüssel häufig durch Elektromagneten ersetzt, die den Riegel dann bewegen. 

Die Klinke kann ganz separat arbeiten, sie kann aber auch in modernen Schlössern so gebaut sein, dass sie sich mit dem Schlüssel bedienen lässt, wenn das Schloss offen ist. Die Spannung, die wir an der Klinke spüren, stammt von einer Spiralfeder. Sie sorgt dafür, dass die Klinke immer in die obere Stellung zurückkehrt. Eine weitere Feder bedient den oder die Zuhaltebleche, damit der Riegel an der gewünschten Stelle verbleibt. 

Die Wirkungsweise eines Schlosses

Damit der Riegel vom Schlüssel, bzw. dem Schließzylinder, bewegt werden kann, muss der Schlüsselbart genau in dessen Form passen. Das erreicht man, indem in den Riegel passende Ausschnitte gefräst werden. Sie entsprechen dem Kreisumfang, den der Bart beim Schließen beschreibt. Wenn Sie sich diesen genau anschauen, werden Sie feststellen, dass er immer mit einer abgerundeten Fläche endet. Auf diese Weise können die beiden Teile, Riegel und Bart, harmonisch ineinander greifen und der Bart schiebt den Riegel beim Drehen hin und her. 

Nun muss noch verhindert werden, dass der Riegel ungewollt seine Stellung ändert, wenn er etwa manipuliert wird oder der Bart steckt nach unten im Schloss. Würde das passieren, ließe sich der Schlüssel nicht mehr drehen, da sich ja die entsprechende Aussparung im Riegel an einer anderen Stelle befindet. Diese Funktion übernimmt der Zuhalter. Er besteht bei einfachen Schlössern aus einem Blechstreifen, der sich seitlich vom Riegel befindet und an seinem Ende von einem Bolzen gehalten wird. In Richtung der Klinke ist er frei beweglich. 

Wird der Schlüssel bewegt, hebt er zuerst den Zuhalter hoch, dann erst greift er in den Riegel ein. Das Zuhalten erfolgt durch eine Blechnase, die sich am oberen Rand des Zuhalters befindet und die über den Riegel greift. Im Riegel wiederum sind zu der Nase passende Aussparungen genau an der Stelle, wo sich der Riegel nach dem Schließen befindet. Eine Feder am Zuhalter sorgt dafür, dass dieser Vorgang zuverlässig funktioniert.

Das Besondere bei einem Sicherheitsschloss

Ob es sich nun um einen modernen Schließzylinder handelt, oder um einen raffinierten herkömmlichen Schlüssel, es dreht sich immer darum, den Schließvorgang zu blockieren. In nostalgischen Schlössern wird das gern durch mehrere Zuhaltungen erreicht. Indem der Schlüsselbart nicht gleichmäßig lang ist, sondern eine profilierte Rundung hat, kann man unterschiedlich geformte, dazu passende  Zuhalter gleichzeitig ausheben, damit der Riegel freigegeben wird. 

Passt dagegen der Schlüssel an nur einem Zuhalter nicht perfekt, lässt sich das Schloss nicht öffnen. Auch die Schlüssel bei Schließzylindern arbeiten nach dem gleichen Prinzip, nur dass die mechanischen Teile dort ungleich filigraner sind. Einen defekten Schließzylinder kann man nicht reparieren, ein gutes nostalgisches Schloss wieder gangbar zu machen, sollte dagegen für einen Schlosser ein Vergnügen sein.

helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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