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Ascot-Schal - seine Geschichte & wie man ihn bindet

Inhaltsverzeichnis

Ascot-Schals sind das Highlight eines jeden Gentleman-Oufits.
Ascot-Schals sind das Highlight eines jeden Gentleman-Oufits.
Krawatte oder Schal? Schal oder Krawatte? Beides aufeinander gezogen sieht nun wirklich unmöglich aus. Gerade bei kühleren Wetterbedingungen fällt die Auswahl zwischen den beiden Accessoires zu Anlässen, wie beispielsweise Geschäftsessen, aber schwer. Was, wenn Sie beides wollen? Eine Lösung bieten Ihnen Krawattenschals. Der Ascot ist ein Schal, der zu den beliebtesten unter ihnen zählt.

Krawattenschals sind wieder in Mode

Krawattenschals sind wieder modern. Lange hat Hollywood sie in Verbindung mit alternden Gigolos in Verruf gebracht. Heute trägt der moderne Mann sie als lockeren Herrenschal lässig zu leichten Sommerhemden mit V-Ausschnitt oder Boots, Jeans und falschem Four-in-Hand im Retro-Stil. 

  • Ursprünglich haben die hunderte von Jahre alten, rechteckig geschnittenen Krawattenformen vor allem einen wärmenden Effekt. Mit einer Breite von teils über 17 Zentimetern und einer Länge von mehr als 140 Zentimetern, schützen sie den Männerhals elegant vor Wind und  Kälte.
  • Mittlerweile sind kürzere und dünnere Varianten verbreiteter. Durch ihre Vielseitigkeit lassen sie sich genauso gut wickeln, wie zum Krawattenknoten binden oder aufwändig drapieren. Dieser Vielseitigkeit angemessen, gibt es sie förmlich bis festlich gemustert. Sie kommen als Seidenschal genauso oft vor, wie als Baumwollvariante.
  • Kombinierbar sind die Schals auf moderne Weise zu Cardigans, klassisch zu Strickjacken und gentlemanlike zum Smoking mit oder ohne Einstecktuch. Viele verschiedene Schnitte und Formen des Krawattenschals existieren. Eine der bekanntesten und traditionellsten davon ist das Plastron.

Das Plastron und seine Sonderform Ascot

Das Plastron entwickelte sich 1860 aus übereinander gelegten Krawattenknoten. Klassischerweise sind Plastrons aus nahtlos wirkender Seide, heute auch aus Satin. Die in der Regel festlichen Muster sind in das Nackenband eingewebt. In der Mitte ist der Stoff verdünnt und zu den Seiten wird er breiter.

  • Man trägt diese Königsform der Krawattenschals statt im, unter dem Hemdkragen, was sie maßgeblich von ihren Artverwandten unterscheidet.
  • Ein kurzes Plastron im klassischen Paisleysmuster wird auch Ascot genannt. Sein Namensgeber ist das britische Royal Ascot Race, bei dem die Männer zum Cutaway standesgemäß diese Form der Krawatte tragen.
  • Ab den 20er Jahren löst der Langbinder den Ascot allmählich ab. Bis heute ist diese modernere Form der übliche Krawattenstil.
  • Im Reitsport hat das Plastron allerdings überlebt. Die Reiter und Reiterinnen tragen mittlerweile aber meist Fertigplastrons, die mit Knöpfen und Klettverschlüssen ausgestattet sind. Die selbst gebundene Form tragen nur noch Jagdreiter, weil sie den breiten Stoff bei Verletzungen als Verbandsmaterial einsetzen können.
  • In Großbritannien ist die Krawattenform  bis heute außerdem auf Hochzeiten beliebt. Das allerdings ausschließlich dann, wenn auch der Bräutigam selbst ein Plastron trägt. 
  • Um das Binden zu erleichtern, laufen moderne Ascots, anders als traditionelle Plastrons und Ascots, lediglich auf einer Seite zu einem spitzen Ende aus. Die andere Seite weist mittlerweile im Regelfall eine Schlaufe auf.

Den Ascot ohne diese Bindehilfe zu binden, erfordert etwas Übung. Wenn Sie wissen, was zu tun ist, ist das nicht schwer.

So binden Sie standesgemäß einen Ascot-Schal

Einen Krawattenschal können Sie einfach in der Mitte falten, um den Hals legen und die beiden losen Enden auf der einen Seite durch die Schlaufe auf der anderen ziehen. Der Ascot-Schal macht es Ihnen da etwas schwieriger.

  1. Legen Sie den Schal so um den Hals, dass eines der Enden circa acht Zentimeter kürzer ist, als das andere.
  2. Ziehen Sie das längere Ende über Kreuz über das kurze Ende und legen es dahinter herum.
  3. Sie falten das lange Ende jetzt nochmal um das kürzere.
  4. Das kurze Ende danach von hinten nach oben durch die Halsschlinge führen.
  5. Falten Sie das lange Ende so nach vorne, dass es über dem kurzen Ende liegt.
  6. Beide Enden stecken Sie abschließend unter das Hemd.

Achtung: Die ersten Hemdknöpfe bleiben natürlich offen, wie es sich für Ascot-Träger ziemt. Schon sind Sie ausgehfertig. Das Binden war wirklich halb so wild oder? Für Langbinderkrawatten dürften Sie mindestens genauso lang zum Binden brauchen, aber die kommen an die legere Eleganz von Krawattenschals nicht heran. Die feierliche Wirkung, die Ascot und Plastron entstehen lassen, erzielen Sie mit Langbindern schon gar nicht. Der Gentleman hat es schon immer gewusst und nach den Retrowellen der Neuzeit gibt ihm auch der Rest der Welt Recht. In diesem Sinne viel Spaß beim Ausführen Ihres  Ascot-Schals. Tragen Sie den kleinen König unter den Krawattenschalformen, wie ein kleiner König.

helpster.de Autor:in
Sima Moussavian
Sima MoussavianFür Sima liegt die Schule noch nicht weit zurück. Sie erinnert sich noch gut an die Inhalte. In ihrer Freizeit lernt Sima gerne neues und probiert sich dabei auch im Heimwerken.
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