Annette Himstedt und ihre Puppen
Sie fing klein an, doch heute sind die Puppen von Annette Himstedt weltweit bekannt. Seltene Exemplare werden teilweise zu horrenden Preisen gehandelt.
- Die deutsche Puppenmacherin Annette Himstedt experimentiert seit Mitte der 70er Jahre mit der Herstellung lebensecht wirkender Puppen. Zunächst verwendete sie nur Porzellan, ab den 80er Jahren auch Vinyl.
- Den Durchbruch brachte 1984 eine Veröffentlichung in der Zeitschrift „Brigitte“. Himstedt fertigte für eine Story in dem Magazin einige Puppen, die Kindern aus ihrer Nachbarschaft nachempfunden sind.
- 1986 kommt Himstedts erste Kollektion mit Vinylpuppen auf den Markt, die sogenannten „Barfußkinder“. Die Marken „Puppenkinder“ und „Kinder aus Porzellan“ werden als Warenzeichen eingetragen.
- Produziert wid zunächst in Spanien bis 1990 die Annette Himstedt Puppenmanufaktur in Paderborn eröffnet wird. Bis zu 80 Mitarbeiter fertigten hier zunächst nur die Porzellanpuppen, ab 2002 auch die Vinylpuppen in jährlich wechselnden Kollektionen. 2008 wird die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.
- Berühmt sind vor allem die Puppenkinder aus Vinyl, die man auch unter dem Namen „Himstedt Kinder“ kennt. Sie sind teilweise über 80 cm groß, haben Echthaarperücken, mundgeblasene Glasaugen und tragen von Annette Himstedt entworfene Kleidung. Die individuell benannten Puppen porträtieren Menschen aller Nationalitäten.
- Ab 2002 kommen diese Puppen nur in limitierter Auflage von 277 bis 377 Stück auf den Markt. Eine besondere Rarität ist die letzte Serie der Manufaktur, die sogenannte „Farewell-Kollektion“ mit fünf Modellen, die auf jeweils 43 Stück begrenzt sind.
- Heute werden Himstedt-Puppen vor allem auf Sammlerbörsen gehandelt. Auch im Internet werden Sie bei Auktionshäusern wie eBay fündig. Eine weitere gute Adresse ist der amerikanische Händler Toyshoppe, der die Himstedt-Puppen auf dem US-Markt vertreibt.
- Sammlerstücke sind bis zu mehreren Tausend Euro wert. Achten Sie auf das Himstedt-Zertifikat und die Originalkleidung der Puppen.
Der richtige Umgang mit den Puppenkindern
Wenn Sie eine der raren Himstedt-Puppen aus Vinyl besitzen, können Sie sich glücklich schätzen. Damit das gute Stück nicht an Wert verliert, ist der richtige Umgang mit dem Material wichtig.
- Kopf und Oberkörper der Himstedt-Puppen sind aus Hartvinyl gefertigt, einem Kunststoff, der auch zur Herstellung von Schauplatten verwendet wird. Vinyl gilt als sehr widerstandsfähig, kann aber dennoch Kratzer bekommen und reagiert bei Kontakt mit anderen Materialien eventuell mit unschönen Einfärbungen.
- Achten Sie beim Anziehen der Puppe darauf, dass der Körper nicht direkt mit metallischen Gegenständen wie Hosenknöpfen oder Reißverschlüssen in Kontakt kommt. Ziehen Sie der Puppe Unterwäsche oder ein T-Shirt an.
- Setzen Sie die Puppe keinem direkten Sonnenlicht aus - die aufgemalten Gesichtszüge leiden darunter. Auch die Kleidung und die Echthaare könnten ausbleichen.
- Bei der Kleidung sind Sie mit farbechten Stoffen auf der sicheren Seite. Insbesondere schwarze Stoffe sollten Sie dennoch vor der ersten Benutzung waschen.
- Legen Sie der Puppe nur Glasschmuck um; andere Materialien hinterlassen eventuell Verfärbungen.
- Gehen Sie sorgsam mit der Puppe um. Zum Spielen sind die raren Stücke nicht geeignet. Bewahren Sie sie am besten in einem Puppenständer auf und achten Sie darauf, dass etwaig vorhandene Sicherungsbügel nur den Stoffunterkörper der Puppe umfassen und nicht die Vinyl-Teile. So vermeiden Sie hässliche Druckstellen.
- Falls eine Reparatur Ihrer Puppe notwendig ist, wenden Sie sich bitte an einen dafür ausgebildeten Restaurateur oder direkt an den Himstedt-Reparaturservice von Hedi Allgeier.
Viel Spaß mit Ihrem zauberhaften Puppenkind - wenn Sie pfleglich damit umgehen, haben Sie noch lange Freude daran.
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