Herstellung von Ammoniak
- Pro Jahr werden weltweit 140 Millionen Tonnen Ammoniak hergestellt. Für die Entwicklung des Herstellungsprozesses erhielt Fritz Haber 1918 und Carl Bosch 1931 den Chemienobelpreis. Der Herstellungsprozess wird heute daher als Haber-Bosch-Verfahren bezeichnet.
- In diesem Verfahren wird aus Wasserstoff (H2) und Stickstoff aus der Luft (N2) Ammoniak (NH3) gewonnen. Die Herstellung läuft dabei bei 250-350 bar und 400-500 °C ab, womit sie sehr energieaufwendig ist. Vereinzelt gibt es auch Anlagen, die bei 1000 bar arbeiten. Zum Vergleich: Autoreifen haben einen Druck um 3 bar.
- Damit die Reaktion überhaupt abläuft, wird Hämatit zugegeben, welches in der Natur als Teil von Rost vorkommt.
- In der Vergangenheit kam es dabei immer wieder zu großen Explosionen, so wurden beispielsweise bei der Explosion des Oppauer Stickstoffwerks 1921 561 Menschen getötet und 900 Wohnungen zerstört. Noch in 25 km Entfernung wurden Dächer abgedeckt. Heutzutage gilt die großchemische Herstellung von Ammoniak aber als sicher.
Verwendung von Ammoniak
- Ammoniak ist die einzige Stickstoffverbindung, die direkt aus der Luft hergestellt wird. Es dient der chemischen Industrie somit als Grundstoff für alle anderen stickstoffhaltigen Verbindungen.
- Hauptsächlich findet Ammoniak in der Herstellung von Dünger Verwendung, da Pflanzen Stickstoff benötigen. Dünger wie KNO3, NH4NO3, Kalkstickstoff oder Harnstoff werden mithilfe von Ammoniak hergestellt. Die Weltproduktion an Stickstoffdünger beträgt pro Jahr 90 Millionen Tonnen.
- Eine weitere wichtige Verwendung findet Ammoniak in der Herstellung von Salpetersäure, HNO3, welches wiederum zur Herstellung von Beizmitteln, Explosivstoffen, Düngern und vielen weiteren Verbindungen dient.
- Einige Kunstfasern wie beispielsweise Nylon sind stickstoffhaltig und werden somit mithilfe von Ammoniak hergestellt.
- Außerdem findet NH3 Verwendung als Kältemittel oder zur Rauchgasentschwefelung.
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