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Alternative Bestattungsformen trotz Friedhofspflicht

Eine klassische Bestattung auf dem Friedhof muss nicht sein.
Eine klassische Bestattung auf dem Friedhof muss nicht sein. © Waldemar / unsplash.com
Die Friedhofspflicht in Deutschland sorgt dafür, dass Verstorbene mit Respekt und Würde behandelt werden. Mittlerweile werden die meisten nicht mehr im Sarg beerdigt und auch das klassische Grab ist nicht mehr üblich. Doch welche alternativen Bestattungsformen gibt es?

Naturbestattung - die naturnahe Alternative

Die Naturbestattung bezeichnet eine Bestattung in der freien Natur. Dazu zählen:

  • Seebestattung: Bei der Seebestattung handelt es sich um eine Feuerbestattung. Die Asche wird danach in einer speziellen Urne in einem Meer der Wahl (Nordsee, Ostsee, Atlantik oder Mittelmeer) beigesetzt. Hinterbliebene können dabei sein und erhalten die genauen Koordinaten des Ortes.
  • Flussbestattung: Die Flussbestattung ähnelt der Seebestattung. Nach dem Übergeben der Urne an das Wasser wird die Schiffsglocke geschlagen und um die Bestattungsstelle gefahren. Auch hier können Trauernde auf dem Schiff anwesend sein.
  • Bergbachbestattung: Bei der Bergbachbestattung wird die Asche in einen Bergbach gestreut. Durch diesen Bach gelangen die Überreste über die Rhone ins Mittelmeer.
  • Baumbestattung: Nach der Einäscherung wird die Asche des Verstorbenen an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt.
  • Felsbestattung: Die Asche des Verstorbenen wird unter der Grasnarbe eines Gemeinschaftsfelsens beigesetzt. Es gibt keinen Grabstein, kein Kreuz und auch Blumenschmuck ist nicht möglich.

Bei den Bestattungen ohne Gedenkstätte sind die Folgekosten geringer. Möchten Sie sich nicht ständig um ein Grab kümmern, sollten Sie diese Bestattungsformen wählen. Bei der See-, Fluss-, Baum- und Felsbestattung wissen Sie, wo die Überreste des Verstorbenen sind und können trotzdem zum Gedenken an diesen Ort zurückkehren.

Extravagante Bestattungen

Bei den extravaganten Bestattungen müssen Sie mit hohen Kosten rechnen.

  • Diamant: 10% der Asche werden zu einem Diamant oder Kristall verarbeitet. Diesen Stein können Sie dann als Schmuck- und Erinnerungsstück tragen. Der Rest der Asche muss trotzdem beigesetzt werden.
  • Weltraumbestattung: In den USA ist es möglich, wenige Gramm der Asche in einer Metallkapsel in den Weltraum zu befördern. Dabei ist zwischen orbital (niedrige Erdumlaufbahn, Asche verglüht auf dem Weg zur Erde) und suborbital (bis 100km in die Erdatmosphäre, Asche kommt mit Fallschirm zurück) zu unterscheiden. Auch eine Mondlandung ist möglich. Diese wurde jedoch erst ein Mal durchgeführt. Auch in diesem Fall muss die restliche Asche bestattet werden.

Diese Bestattungsformen beinhalten eine Bestattung der Asche und die extravagante Form. Sie sind mit hohen Kosten verbunden. Mit der Diamantbestattung haben Sie immer ein Erinnerungsstück an den Verstorbenen. Mit der Weltraumbestattung können Sie dem Verstorbenen einen letzten Wunsch erfüllen. Für die meisten Menschen kommen diese Bestattungsformen auf Grund der Kosten nicht in Frage.

In Deutschland gibt es strenge Regeln zur Bestattung von menschlichen Überresten. Anders sieht es in unseren Nachbarländern aus. In der Schweiz ist die Almwiesenbestattung erlaubt. Und in Österreich kann die Asche bei der Luftbestattung verstreut werden. Diese Bestattungsformen sind in Deutschland nicht erlaubt.

Sie sehen, es gibt viele alternative Bestattungsformen in Deutschland. Wem die Möglichkeiten hier nicht zusagen, der kann sich im Ausland nach einer Bestattungsform umschauen.

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