Der Unterschied zwischen Albino und Halbalbino
- Albinos sind Kaninchen, die durch einen Gendefekt nicht in der Lage sind, Pigmente (Melanin) zu bilden. Das Fell ist weiß, die Krallen durchscheinend und die Augen rot. Da im Auge kein Pigment vorhanden ist, sehen Sie die Blutgefäße im Augenhintergrund rötlich durchscheinen.
- Halbalbinos können nur in Körperregionen Melanin bilden, die kühler als der Stamm sind. Solche Regionen sind z. B. Ohren, Pfoten und Schwanz. Ihre Augen sind ebenfalls rot, können aber auch blau sein, wenn die untere Schicht der Regenbogenhaut noch pigmentiert ist.
Besondere Vorsicht in der Haltung
- Albino-Kaninchen und auch Halbalbinos haben durch die fehlende Pigmentbildung zwei entscheidende Probleme.
- Die Haut ist anfälliger. Sonneneinstrahlung ist tunlichst zu vermeiden, da die Haut komplett unpigmentiert leichter verbrennt. Wobei Kaninchen als sehr hitzeempfindliche Tiere sowieso nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollten und bei Temperaturen über 25 °C oder auch ab 20 °C - je nach Tier - in kühlere Gefilde gebracht werden sollten.
- Die Augen sind durch das fehlende Pigment wesentlich lichtempfindlicher, als die Augen eines gesunden Tieres. Dadurch fühlen sich die Tiere schneller geblendet und scheuen helles Licht.
Teilalbinismus als Zuchtziel beim Kaninchen
- Bei marder- bzw. russenfarbigen Kaninchen ist Teilalbinismus Zuchtziel.
- Das Enzym Tyrosinase, das zur Synthese von Melanin benötigt wird, arbeitet nur dann, wenn es ausreichend kühl ist. Es ist hitzeempfindlich. Je nach Körperregion und Umgebungstemperatur sind Teile des Körpers, wie z. B. Ohren und Schwanz intensiver gefärbt als beispielsweise der Bauch.
- Die Frage stellt sich, ob man bewusst Tiere züchten sollte, die einen Gendefekt haben. Sicher kann ein Albino-Kaninchen in der Wohnungshaltung bei entsprechender Pflege genauso gut wie ein gesundes Kaninchen leben. Aber sind wildfarbene Kaninchen mit dunklen Augen nicht auch wunderschöne Tiere?
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