Die Akne im Erwachsenenalter – Ursachen und Ausprägungen:
Folgende Ursachen kann eine Akne im Erwachsenenalter haben:
- Die sogenannte „Berufsakne“, diese entsteht, wenn man mit verschiedenen Kontaktstoffen in Berührung kommt, beispielsweise mit Erdölprodukten. Typisch sind hier Arbeiten in Raffinerien, Ölfeldern oder auch bei Dachdeckern oder Straßenbauarbeitern. Fette und Schmieröle bei Automechanikern oder das Arbeiten mit Chlorkohlenwasserstoffen, etwa in der Elektroindustrie sind Risikofaktoren. Betroffen sind auch Menschen, die überwiegend draußen arbeiten und lange einer hohen UV-Strahlung ausgesetzt sind.
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Akne rosacea ist eine Sonderform der Akne im Erwachsenenalter, hier treten die Rötungen hauptsächlich in der Nasenregion und den Wangen auf. Die Gefäße sind in dieser Region geweitet und es können sich Pusteln und Pickel bilden. Auslöser des „Aufblühens“ sind häufig Stress, Hitze oder scharfe Speisen.
- Eine frauentypische Form der Akne ist die androgenetische Akne. Betroffen sind hier meistens Frauen ab dem 30. oder 40. Lebensjahr. Die Ursachen sind genetische Faktoren und männliche Hormone. Oft kommt das in Erscheinung nach einer Geburt oder nach dem Absetzen der Anti-Baby-Pille. Viele Frauen kennen auch die typischen Pickel kurz vor und während der Monatsblutung, wenn die Konzentration des Östrogens absinkt. Die männlichen Hormone regen die Talgproduktion an.
- Nicht zu vernachlässigen ist der achtsame Umgang mit sich selbst. Akne kann durch eine ungünstige Lebensweise und Stress hervorgerufen werden. In Stressphasen werden Entgiftungsprozesse verlangsamt, die Durchblutung ist reduziert und das männliche Hormon Testosteron wird vermehrt ausgeschüttet. Diese Faktoren begünstigen das Auftreten von Hautunreinheiten. Schlechte Ernährungsgewohnheiten und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten haben ebenfalls Einfluss auf das Hautbild.
- Die Kosmetikakne ist zunehmend auch bei den jungen Männern ein Problem, hierbei spielt der übermäßige Gebrauch von Kosmetika mit Inhaltsstoffen wie Parabene, Paraffine (z.B. Vaseline) eine Rolle. Zu stark ölhaltige und reichhaltige Pflegeprodukte verschärfen das Hautproblem. Wenn die Haut noch jung ist, wird sie schnell „überpflegt“ und es bilden sich Pickel.
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Sommerakne, auch bekannt als Mallorca-Akne entsteht meistens im Frühjahr bis Frühsommer. Die intensive UV-Strahlung bei ausgedehnten Sonnenbädern gepaart mit fetthaltigen Sonnencremes führt zu Juckreiz, Pusteln und Knötchen. Betroffen sind häufig Hautareale wie Hals, Dekolleté, Brust, Schultern und oberer Rücken. Im Herbst und Winter dagegen ist die Haut ohne Symptome einer Akne.
Was kann man dauerhaft gegen die Hauterkrankung tun?
Mit der richtigen Lebensweise und Hautpflege kann man viel tun, dass die Akne abklingt und die Haut wieder gesund und glatt wird:
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Nicht zu oft waschen, einmal am Tag reicht aus. Es ist notwendig zum Reinigen der Haut pH-neutrale und parfümfreie Seifen und Waschlotionen zu verwenden. Die Haut hat ein empfindliches Bakterien Milieu, das notwendig ist für die Hautgesundheit. Diese Bakterien bilden mit einem leicht sauren Milieu eine Barriere zur Abwehr von Keimen, die zu Entzündungen führen können.
- Wenn man Pflegeprodukte verwenden möchte, sollten diese auf Wasserbasis sein, keine Fette oder Öle verwenden, diese verstopfen die Poren noch zusätzlich und es kann zu vermehrter Pickelbildung kommen. Auch beim Makeup und bei Sonnenschutzmitteln ist darauf zu achten. Bei Temperaturen unter null Grad Celsius keine wasserbasierten Cremes anwenden, es kann zu kleinen lokalen Erfrierungen führen.
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Verzicht auf Alkohol, Nikotin und eine abwechslungsreiche Ernährung ohne Fertigprodukte und Fastfood wirkt sich positiv auf das Hautbild aus. Scharfe Speisen und Nahrungsmittel, bei denen eine Unverträglichkeit festgestellt wurde, sollten möglichst gemieden werden.
- Bei den Frauen wirkt oftmals die Anti-Baby-Pille mit einem Zweitnutzen, nämlich Hautunreinheiten zu beseitigen. Durch die Hormongabe werden die männlichen Hormone ausgeglichen und die Haut wird gleichmäßig und schön. Hier ist es angeraten mit dem behandelnden Gynäkologen zu sprechen was in Betracht kommt.
- Es gibt lokale sowie systemische Ansätze mit Retinoiden (Tretinoin und Isotretinoin). Es handelt sich um ein Medikament, das Funktion und Größe der Talgdrüsen reguliert. Das ist jedoch eine Methode, die vom Arzt verschrieben werden muss und überwacht wird, denn es kann zu Nebenwirkungen wie Rötungen, trockenen Schleimhäuten und verschlechterten Leberwerten kommen. Da diese Präparate in der Schwangerschaft dem Ungeborenen schaden können ist es notwendig, dass man konsequent verhütet, solange die Therapie gemacht wird.
- Häufig werden verschiedene Arten von Antibiotika eingesetzt (Tetracycline). Das Hautbild verbessert sich sehr schnell, da die Bakterien, die der Auslöser sind unschädlich gemacht werden, allerdings währt dieser Erfolg nicht lange, denn die Bakterien befinden sich überall und man infiziert sich leicht wieder mit den Erregern. Es liegt auch hier im Ermessen des behandelnden Arztes was sinnvoll ist.
- Der Hautarzt verschreibt in den meisten Fällen Produkte wie Cremes gegen Akne, Reinigungsgele, Masken und andere Pflegeprodukte für Akne-Haut. Einige Produkte sind verschreibungspflichtig.
Bei einer Akne ist es zunächst wichtig zum Hautarzt zu gehen und abzuklären um welche Form es sich handelt und welche Therapie langfristigen Erfolg verspricht. Es gibt viele Produkte auf dem Markt, die frei verkäuflich sind. Bei leichten Formen der Akne, können diese helfen. Es ist aber nicht sinnvoll selbst herum zu probieren. Ein Arzt oder eine Apothekerin sollten hier beraten.
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