Die menschliche Wirbelsäule hat sich im Laufe der Evolution an den aufrechten Gang angepasst und mit ihr auch der restliche Bewegungsapparat. Allerdings geht die Evolution selten mit der Mode, sodass die unterschiedlichen Absatzhöhen bei Schuhen sich auch unterschiedlich auf die Gelenke und somit auf die Wirbelsäule auswirken können.
So beeinflusst die Absatzhöhe die Stellung der Wirbelsäule
- Rein physiologisch ist es am gesündesten, wenn Sie den ganzen Tag über barfuß laufen würden. Allerdings ist das nicht immer durchführbar und auch nicht immer passend. Stellen Sie sich ein tolles Abendkleid vor, bei dem die Trägerin barfuß läuft.
- Wenn Sie sich ein Bild vom aufrecht stehenden Menschen nehmen, sehen Sie, wie Füße, Kniegelenke, Hüfte und Wirbelsäule aufeinander abgestimmt sind. So lässt sich auch leicht erklären, wie die Absatzhöhe Einfluss auf die Gelenkstellungen nimmt.
- Sobald Ihre Ferse gegenüber den Zehen erhöht ist, ist die Stellung der Fußgelenke verändert, was sich wiederum auf die Muskulatur der Unter- und Oberschenkel und somit auf die Stellung der Kniegelenke auswirkt. Die weitere Reihenfolge ist nun, dass auch die Hüftgelenke und das Becken eine andere Stellung einnehmen, was die Wirbelsäule meistens durch eine verstärkte Lordose (Biegung der Lendenwirbelsäule) ausgleicht.
- Natürlich sind Ausgleichsbewegungen normal und führen nicht zwangsläufig zu Beschwerden. Jedoch sollten Sie einige Dinge beachten, um Schädigungen zu vermeiden und ohne Rückenschmerzen Freude am Tragen von Absatzschuhen zu haben.
- Wechseln Sie hin und wieder das Schuhwerk und tragen Sie unterschiedliche Absatzhöhen. So muss sich Ihr Muskelkorsett immer wieder neu anpassen, und auch Ihre Füße werden es Ihnen danken. Versuchen Sie ebenfalls, so oft sich die Gelegenheit bietet, barfuß zu laufen.
So verursachen Schuhe Rückenbeschwerden
- Durch ein ständiges Tragen von Absatzschuhen werden nicht nur die Füße in Mitleidenschaft gezogen, weil die Gewichtsverlagerung auf den Zehenballen konzentriert wird. Zudem werden häufig die Zehen unnatürlich zusammengepresst, was zu Fehlstellungen in den Zehengrundgelenken führen kann.
- Als Hallux valgus bekannt ist dies die häufigste Fehlstellung der Zehen bei Frauen. Aber auch andere Fußfehlstellungen wie Hohlfuß oder Spitzfuß können aus dem permanenten Tragen von High Heels resultieren.
- Auch die Fußgewölbe verändern sich im Laufe der Jahre. Durch das Tragen von Schuhen mit großer Absatzhöhe können die Sehnen im Gewölbebereich verkürzen, was ebenfalls zu Schmerzen und Fußfehlstellungen führt.
- Durch die Fehlbelastung im Fußbereich setzt sich die schmerzhafte Reihe der Fehl- und Ausgleichshaltungen teilweise bis zu den Kopfgelenken fort. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Frauen die häufig Schuhe mit hohen Absätzen tragen, unter Rückenschmerzen leiden.
- Abhilfe können Sie schaffen, indem Sie Ihre Rückenmuskeln vernünftig trainieren und somit ein gutes muskuläres Stützkorsett für Ihre Wirbelsäule schaffen. Auch das Wechseln der Höhe Ihrer Absätze ist wichtig.
- Fast nichts spricht dagegen, gelegentlich High Heels zu tragen, die über der "Wohlfühlabsatzhöhe" liegen. Welches Ihre Wohlfühlhöhe ist, müssen Sie jedoch selber herausfinden.
- Für die richtige Absatzhöhe gibt es keine klaren Regelungen, jedoch werden von den meisten Frauen 5 cm als angenehm empfunden. Je nach Ihrer Schuhgröße sollten die Absätze nicht höher als 10 cm sein, damit Sie einigermaßen bequem darin laufen können.
- Allerdings sind die Absatzhöhen auch von der Schuhform abhängig. So können Plateauschuhe durchaus mit Absätzen über 10 cm aufwarten, wenn die Sohle entsprechend dick ist.
Sehr wichtig bei der Wahl der Schuhe ist allerdings auch die richtige Schuhgröße. Denn sowohl zu große als auch zu kleine Schuhe können zu Problemen führen. Lassen Sie Ihre Füße regelmäßig ausmessen, damit Sie immer die richtige Schuhgröße und -weite für sich finden.
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