Der Mutterpass enthält einige Abkürzungen
Seite 2 und 3 des Mutterpasses
Hier findet man Informationen zu den Blutuntersuchungen und den daraus resultierenden Labortests. Die Blutgruppe wird hier vermerkt sowie der Rhesusfaktor, der positiv oder negativ sein kann. Der Antikörpersuchtest ist wichtig um festzustellen ob das Blut der Mutter Antikörper gegen das Blut des Fötus gebildet hat, wenn der Rhesusfaktor unterschiedlich ist. Das ist vor allem bei einer zweiten oder weiteren Schwangerschaft wichtig. Die Antikörper gegen Röteln müssen noch in ausreichender Menge vorhanden sein, ebenso wird getestet ob eine Chlamydien-Infektion vorliegt. LSR ist der Test auf Syphilis und der HBs-Antigen-Test, der eine Hepatitis-B Infektion anzeigt.
Seiten 4a und b
Hier werden Kennzeichen möglicher vorangegangener Geburten vermerkt:
- Spontangeburt: eine normale vorausgegangene Geburt ohne medizinischen Eingriff, beispielsweise einen Kaiserschnitt
- Sectio: Kaiserschnitt
- Vaginale Operation: Zangengeburt oder Saugglockenanwendung während der Geburt
- Abort: Fehlgeburt
- Abruptio: Schwangerschaftsabbruch
- EU: Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft, also eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter
Seite 5
Hier finden sich folgende Informationen über Anamnese und Vorsorgeuntersuchungen:
- Gravida: Anzahl der Schwangerschaften, es zählen auch Fehlgeburten
- Para: Anzahl der tatsächlich erfolgten Geburten
- Anamnese bedeutet die Krankheitsvorgeschichte, die die werdende Mutter eventuell hat.
Seite 6
Hier findet man Informationen zu Befunden und Terminen:
- Adipositas: Fettleibigkeit
- Hypertonie: Bluthochdruck
- Post partum: Zeit nach der Geburt
- SS: Schwangerschaft
- SSW: Schwangerschaftswoche
- ZNS: Zentralnervensystem umfasst Rückenmark und Gehirn
Die Terminbestimmung ist wichtig, da sie Grundlage für den Mutterschutz Beginn darstellt. Die Berechnung des Termins zur voraussichtlichen Geburt (ET) resultiert aus dem ersten Tag der letzten Periode (LR). Die Formel : LR + 7 Tage – 3 Monate + 1 Jahr = ET
Seiten 7 und 8 im Pass:
Fundusstand oder Symphysen Abstand ist der Abstand des oberen Gebärmutterrandes und der Schambeinfuge.
Kindslage: solange das Baby noch klein ist, macht es im Bauch wie ein Astronaut Purzelbäume, es hat viel Platz, das ändert sich aber rasch. 96 % aller Babys drehen sich gegen Ende der Schwangerschaft in die SL (Schädellage) also mit dem Kopf voraus in den Geburtskanal.
- Ödeme: Wassereinlagerungen, speziell in den Beinen
- Varikosis: Krampfadern
- RR systolisch/diastolisch: oberer und unterer Blutdruckwert
- Hb (Eryl) ist das Kennzeichen der roten Blutkörperchen, im Falle einer Anämie kann eine Einnahme von Eisenpräparaten notwendig sein
- Sediment: Untersuchung des Urins
- Vaginale Untersuchungen, hier finden die Untersuchungen über die Scheide statt
Seiten 10 und 11 des Mutterpasses:
Hier werden die drei großen Ultraschalluntersuchungen dokumentiert.
- Screening: Ultraschalluntersuchung
- SSW: Schwangerschaftswoche
- FS: Fruchtsackdurchmesser, ab Woche 5 sichtbar
- SSL: Scheitel-Steiß-Länge: Länge des Babys von Kopf bis Steiß
- BPD: quergemessener Durchmesser des Köpfchens
- FOD: Längsdurchmesser des Kopfes
- KU: Kopfumfang
- ATD: Abdomen Querdurchmesser des Bauches des Babys
- APD: Bauchdurchmesser von vorne nach hinten
- FL/HL: Länge des Oberschenkelknochens und des Oberarmknochens
Seiten 12, 13 und 14:
Bei Verdacht auf eine Fehlbildung werden weitere Ultraschalluntersuchungen gemacht.
Hier sind die Normkurven für ein normales fetales Wachstum des Babys. Hier wird die Entwicklung dokumentiert.
Seiten 15 und 16:
- Hier ist das Baby bereits auf der Welt. Der Geburtsmodus wird vermerkt, SP (Spontangeburt), S (Schnittentbindung, also Kaiserschnitt), Vag.Op. Saugglocken oder Zangengeburt
- Kindslage bei der Geburt: SL Schädellage, BEL: Beckenendlage, Steißlage oder QL: Querlage.
Sofort nach der Geburt wird das Neugeborene mit der APGAR Zahl bestimmt. In jedem Bereich kann das Baby 0, 1 oder 2 Punkte bekommen, das beste erreichbare Ergebnis ist die 10. In diesen Bereichen wird beurteilt:
A – Atmung
P – Puls
G – Grundtonus
A – Aussehen
R – Reflex
Außerdem gibt der pH Wert der Nabelarterie Auskunft über den Sauerstoffgehalt im Blut des Säuglings. Vor der Krankenhausentlassung wird die Rückbildung der Gebärmutter geprüft, sowie mögliche Geburtsverletzungen dokumentiert.
Anti-D-Prophylaxe, eine vorbeugende Injektion von Anti-D-Immunglobulin wenn die Schwangere Rhesus negativ ist und das Baby Rhesus positiv. Das dient der Vorbeugung von Komplikationen bei einer möglichen weiteren Schwangerschaft. Eine Nachuntersuchung erfolgt in der Regel nach 6 bis 8 Wochen. Hier werden die Werte kontrolliert:
Z pos: Zucker im Urin nachweisbar
E pos: Eiweiß im Urin nachweisbar
Sediment o.B: Untersuchungen ergaben keinen Befund.
Das sind eine Menge Abkürzungen und Informationen, aber keine Sorge, man muss das nicht alles wissen. Der behandelnde Gynäkologe wird über die wichtigsten Untersuchungen informieren und die Parameter für bestimmte Maßnahmen erklären. Sollte etwas Anlass zur Sorge geben wird man sofort informiert. Wichtig ist jedoch, dass man sich genau an die Termine zur Vorsorge hält und diese gewissenhaft wahrnimmt.
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