Glück bringender Aberglaube
Aller abergläubischen Redewendungen haben ihre Wurzeln im Mittelalter. Das Leben damals war mit vielen Gefahren verbunden und somit suchten sich die Menschen Symbole und Bräuche, an denen sie festhalten konnten.
- Will man, dass in seinem Heim das Glück Einzug hält und jedes Unglück und böse Mächte ferngehalten werden, nagelt man sich ein Hufeisen über die Eingangstür. Dabei ist es wichtig, dass das Hufeisen mit der Öffnung nach oben hängt. Würde man es andersherum hängen, hieße das Unglück. Pferde waren damals ein kostbares Gut und ein Symbol von Kraft und Stärke. Doch die Pferde hatten eine Schwachstelle: Ihre Hufe. Große Strecken wurden mit dem Pferd zurückgelegt und es reichten schon kleine Verletzungen am Huf des Pferdes, um die Auszüge zum Scheitern zu bringen. Ein Hufeisen bewahrte die Pferde vor Verletzungen und machte es den Menschen einfacher, große Strecken zurückzulegen. Die Erfindung des Hufeisens war also ein Glück für den Menschen, was noch heute durch diesen Brauch geehrt wird.
- Das 4-blättrige Kleeblatt verheißt großes Glück. Sowohl dem Finder, als auch, wenn man es verschenkt. Der Ursprung liegt hier einerseits in der Seltenheit dieses Kleeblattes. Zum anderen besagt eine Legende, dass Eva aus dem Paradies ein 4-blättriges Kleeblatt mitgenommen hat. Sie nahm es als Andenken an das Schöne an das Paradies mit sich. Symbolisch gesehen stehen die 4 Blätter für das Kreuz Christi und damit stellvertretend als Beschützer vor dem Bösen.
- Begegnet man einem Schornsteinfeger und berührt seine goldenen Knöpfe, verheißt dies Glück. Das kommt daher, dass es im Mittelalter an eine Katastrophe grenzte, wenn der Schornstein verstopft war. Denn das bedeutete, dass man kein Feuer zum Brennen bringen konnte und den Menschen somit Hunger und Kälte drohte. Das war im schlimmsten Fall lebensgefährlich für die Menschen. Ein Schornsteinfeger bedeutete in so einem Fall großes Glück, da er den Menschen zu Wärme und Essen verhalf.
Abergläubische Redewendungen, die Pech verheißen
- Eine schwarze Katze, die von links kommt, bedeutet Unglück. Diese abergläubische Redewendung verdankt ihren Ursprung der Kirche. Im Mittelalter hatte die Kirche das Sagen. Die Kirchenmänner sahen in der Katze ein Symbol der Hexen und somit war sie ein Stellvertreter Satans. Zudem war Schwarz die Farbe der Dämonen und des Bösen. Es hieß, die Hexen würden sich in schwarze Katzen verwandeln, um so leichter ihren bösen Zauber ausüben zu können. Die Redewendung "schwarze Katze von links" sei besonders Unheil bringend, kommt daher, dass im Mittelalter die linke Seite die schlechte und böse Seite war. Daher auch der Begriff "linkisch" für einen Menschen, der nicht die Wahrheit sagt und böse Hintergedanken hat. Das gerade links zur schlechten Seite gewählt wurde ist durch die Bibel überliefert. Am Jüngsten Gericht sollten sich die Guten auf die rechte Seite stellen, während sich die Bösen auf die linke Seite stellen sollten.
- Das ein zerbrochener Spiegel Pech bedeutet kam daher, dass alles worin man sich spiegeln konnte, eine mysteriöse Kraft zugesprochen wurde. Denn die Menschen des Mittelalters sahen darin einen Teil ihrer Seele. Zerbrach ein Spiegel, zerbrach auch die Seele, die sich darin spiegelte. Somit hatten die Menschen große Angst ihre Seele zu verlieren, wenn ein Spiegel zerbrochen war. Noch heute bedeutet für abergläubische Menschen ein zerbrochener Spiegel 7 Jahre Pech.
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