Die 20er-Jahre: Boas, Stirnbänder und mehr
Die Frauen-Mode der goldenen Zwanziger konnte sehr aufregend sein.
- Wer als Frau in den 20er-Jahren ausging, trug häufig einen sogenannten Topfhut, der aus heutiger Sicht allerdings eher weniger aufregend anmutet. Seinen Namen verdankt der Hut der Tatsache, dass er eine topfartige Form mit - wenn überhaupt - allenfalls angedeuteter Krempe hatte. Getragen haben diesen Hut sowohl Stars als auch normale Hausfrauen.
- Im Charleston-Kleid dagegen ging die normale Hausfrau nicht auf die Straße. Das Kleid verdankt seinen Namen dem gleichnamigen Gesellschaftstanz, der in den 20er-Jahren in den USA in Mode kam und wiederum nach der Stadt Charleston im US-Bundesstaat South Carolina benannt wurde. In Europa ist der sehr schnelle und für die damalige Zeit sehr provokative Tanz untrennbar mit Josephine Baker verbunden. Das typische Charleston-Kleid war ein kurzes Hängerkleid, oft mit Fransen am Rocksaum. Wollen Sie sich eine Garderobe nach der Mode der Zwanziger zusammenstellen, liegen Sie mit einem Charleston-Kleid also nicht falsch. Zu kaufen gibt es diese Kleider in vielen Geschäften und vor allem auch über das Internet, da sie sich für diverse Veranstaltungen immer noch großer Beliebtheit erfreuen.
- Ergänzen müssen Sie Ihr Charleston-Kleid durch Seidenstrümpfe und fast ein Muss ist auch der Bubikopf, wobei es natürlich auch eine Perücke sein darf. Sehr beliebt zum Bubikopf waren außerdem Stirnbänder, und wenn die Kleidung besonders auffallen sollte, trugen die Stars und die selbstbewussten Frauen der 20er-Jahre auch noch eine Federboa. Ganz besonders provozierten die Damen, wenn sie auch noch eine extra lange Zigarettenspitze mit Zigarette in den Händen hielten. Falls Sie Raucherin sind, gibt dieses Accessoire Ihrem Outfit den besonderen Touch, auch wenn’s im Hängerkleidchen auf der Straße mitunter kalt werden dürfte.
Die Mode der Herren in den Zwanzigern
Die Herrenmode hatte in den Zwanzigern ebenfalls Verschiedenes zu bieten.
- Wollen Sie als Mann elegant gekleidet auf eine 20er-Jahre-Veranstaltung gehen, macht sich ein Stresemann gut. Dieser nach dem Reichskanzler Stresemann benannte Anzug aus gestreifter Hose, weißem Hemd, schwarzem einreihigem Sakko, silbergrauer Krawatte und grauer Weste, war in den Zwanzigern sehr beliebt. Idealerweise müssen Sie dazu schwarze Lackschuhe tragen und die Haare streng nach hinten kämmen.
- Soll es dagegen leger sein, sind Knickerbocker und Schiebermütze unverzichtbar. Knickerbocker sehen aus wie sehr weit geschnittenen Kniebundhosen und verdanken ihren Namen einer Satire des Schriftstellers Washington Irving aus dem Jahr 1809, in der die Hauptperson den Namen Jansen Knickerbocker trägt. Ebenso wählte sich Irving für die Veröffentlichung des Buches diesen Namen als Pseudonym. Da es um die ersten Siedler New Yorks, die aus Amsterdam kamen und eben solche Hosen trugen, ging, bekam das Beinkleid, das also schon sehr viel früher erfunden worden war, aber in den Zwanzigern wieder zu großer Beliebtheit gelangte, später den Namen Knickerbocker. Mit passender Schiebermütze auf dem Kopf sehen Sie darin richtig 20er-Jahre-mäßig aus.
- Zu kaufen gibt es sowohl die Knickerbocker als auch den Stresemann immer noch. Knickerbocker sind bei manchen Golfspielern sehr beliebt, den Stresemann wiederum trägt mancher Bräutigam heute noch gerne.
Mit der Mode der Zwanziger lässt sich also immer noch gut eine Garderobe zusammenstellen.
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